Am internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen hatte die Frauensprecherin des SoVD Wathlingen zu einem informativen Nachmittag eingeladen. Allein die Tatsache, dass es in unserem Land auch heutzutage noch notwendig ist, auf die prekäre Situation hinzuweisen, in der sich die betroffenen Frauen befinden, machte die Anwesenden mehr als betroffen.
Gisela Siedentop hatte mit ihrem Team die Veranstaltung sorgfältig vorbereitet und für jede Frau, die im Jahr 2020 in Deutschland von ihrem Partner getötet worden war, eine kleine Bischofsmütze aus Servietten gebastelt und eine Kerze für sie angezündet. Den Einstieg in das ernste Thema des Nachmittags machte ein Film, in dem betroffenen Frauen über ihren Leidensweg berichteten.
Aufmerksame Nachbarschaft beste Prävention
Die angekündigte Referentin, Daniela Lüllmann, war leider erkrankt, aber sie hatte ihr Manuskript zur Verfügung gestellt und der Ortsverbandsvorsitzende, Jens Meyer, sprang ein und hielt den Vortrag. Dabei hieß es, dass jede dritte Frau in ihrem Leben Gewalt erlebe. Das sei völlig unabhängig von ihrer Lebenssituation, dem Ort, dem Alter, ihrem sozialen Status oder der Herkunft. Während Krisenzeiten sei ein erheblicher Anstieg der Zahlen zu verzeichnen. Der Vortrag endete mit dem Appell an die Anwesenden, ihr Umfeld achtsam zu betrachten, denn eine aufmerksame Nachbarschaft sei die beste Prävention.