Nichtsahnend zog ich letztens die Milch aus dem Kühlschrank, wollte sie öffnen, aber der Deckel ließ sich nicht drehen. Einmal genau hingeschaut und siehe da: Ich hatte eine der neueren Verpackungen mit kippbarem Deckel erwischt. Auch bei Plastik-Getränkeflaschen wird es diese festen Deckel demnächst häufiger geben. Grund ist eine EU-Richtlinie für mehr Umweltschutz. Die abnehmbaren Verschlüsse flogen wohl zu oft in der Gegend herum oder schwammen im Meer, statt recycelt zu werden.
Nicht irritieren lassen
Nur weil mehrere Menschen es wohl nicht hinbekommen, Flasche und Deckel zusammen zu entsorgen, müssen wir uns jetzt also an Kippverschlüsse gewöhnen. Wer diese als störend empfindet, sollte sie auf keinen Fall abreißen. Danach schließen sie teils nicht mehr richtig. Also lieber dranlassen und sich nicht irritieren lassen, wenn man aus einer Flasche trinkt und dabei der Deckel auf der Nasenspitze landet. Oder versehentlich gleich im Mund.
Schädlich für Meeresbewohner
Aber die neuen Verschlüsse haben den Vorteil, dass man nicht mehr die Deckel abdreht und sich ärgert, wenn das letzte Fitzelchen des Plastikrings abbricht. Eines Morgens sah ich im Halbdunkel mal einen Teil davon neben meinem Kopfkissen liegen. Weil ich dachte, es wäre ein Wurm, bin ich sofort aufgesprungen. Einen besseren Wachmacher hatte es selten gegeben. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es vielleicht doch ganz sinnvoll, dass diese „Würmer“ nicht in den Ozeanen herumschwimmen und von Meeresbewohnern verspeist werden. Der Umwelt zuliebe sollten wir uns eben doch auf solch unliebsame Neuerungen einstellen.