An die Opferhilfe in Niedersachsen haben sich im vergangenen Jahr mehr Menschen gewandt als in den Jahren zuvor. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2578 Betroffene beraten und betreut - das waren etwa 300 mehr als 2021, wie die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen auf Anfrage mitteilte. 2020 und 2019 waren es jeweils rund 2400 Menschen.
Im vergangenen Jahr wurden 103 Kinder und 262 Jugendliche unter 18 Jahren betreut. Mit rund 80 Prozent kommen deutlich mehr Frauen als Männer zu der Opferhilfe - dieser Wert habe sich in den vergangenen Jahren nicht verändert.
Besonders häufig wenden sich Menschen wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit an die Büros. Die Opferhilfe verzeichnete in den vergangenen Jahren auch eine Zunahme bei der psychosozialen Prozessbegleitung.
Die Stiftung hat in Niedersachsen nach eigenen Angaben elf Büros sowie eine Zweigstelle in Lingen im Emsland. 30 Helferinnen und Helfer arbeiten dort. Die Gespräche sind vertraulich, eine Onlineberatung ist ebenfalls möglich.
Voraussetzung für die Bewilligung einer Hilfeleistung ist etwa, dass die Straftat in Niedersachsen begangen wurde. Vorstand der Stiftung ist das niedersächsische Justizministerium.