Die Zahl der Kirchenmitglieder sank um 2,9 Prozent auf 19,15 Millionen Menschen, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte. 2021 betrug der Rückgang demnach noch 2,6 Prozent.
Vor allem die Kirchenaustritte seien deutlich gestiegen, hieß es. Sie lagen demnach im vergangenen Jahr bei 380.000. Die Sterbefälle lagen mit 365.000 zudem weiter auf einem hohen Niveau. Bei der Zahl der Taufen gab es 2022 hingegen einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent. Sie erreichten mit 165.000 wieder ein ähnliches Niveau wie vor der Corona-Pandemie.
«Die jüngste Entwicklung der Mitgliedschaftszahlen ist bedrückend nicht zuletzt für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagieren», sagte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. Um den Austritten entgegen zu wirken, solle künftig deutlicher gemacht werden, welchen Wert die Kirchenmitgliedschaft für die Gemeinschaft und das Zusammenleben in der Stadt und auf dem Land habe. Etwa wäre das gesellschaftliche Klima ohne Seelsorge und Diakonie ein anderes.
Zudem will sich die evangelische Kirche künftig stärker für die Taufe engagieren. Unter anderem ist am 24. Juni ein bundesweiter Tauftag geplant. An verschiedenen Orten soll es Tauffeste und Taufgottesdienste geben.