Gewerkschaft

Viele Neuaufnahmen bei IG Metall: Nettoentwicklung negativ

Die IG Metall hat im turbulenten Tarifjahr 2022 im Bezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt einen deutlichen Sprung bei der Aufnahme neuer Mitglieder verzeichnen können.
  • Von Deutsche Presse Agentur
  • 27. Jan. 2023 | 22:40 Uhr
  • 27. Jan. 2023
Das Logo der IG Metall auf einem Banner.
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  • 27. Jan. 2023 | 22:40 Uhr
  • 27. Jan. 2023
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Von Januar bis Dezember kamen regional über 10.000 Arbeitnehmer hinzu, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich war die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht negativ: Den Angaben zufolge sank die Gesamtzahl der Mitglieder in den beiden Tarifgebieten um etwa ein Prozent. Hauptgrund sei der anhaltende demografische Wandel durch die alternde Bevölkerung gewesen, hieß es.

Ende Dezember waren laut der Bezirksleitung in Hannover etwas mehr als 265.000 Frauen und Männer als Mitglieder in den insgesamt zwölf Geschäftsstellen der benachbarten Tarifgebiete Niedersachsen und Sachsen-Anhalt registriert. Für ganz Deutschland betrachtet blieb Wolfsburg mit dem Sitz von Volkswagen sowie von Maschinenbau- und Zulieferfirmen die Einheit mit den meisten organisierten Metallern.

Nach Gewerkschaftsangaben spielte die Mobilisierung zu mehreren Tarifrunde im vorigen Jahr eine wichtige Rolle bei den Neueintritten - besonders davor habe es jedoch auch etliche Austritte gegeben. «Im Saldo waren wir zum Jahresende dann ungefähr bei plus/minus null.»

Das zentrale Thema, welches die Menschen bewegt habe, sei die hohe Inflation mit ihren befürchteten drastischen Folgen für die Entwicklung der Reallöhne gewesen, sagte IG-Metall-Bezirkschef Thorsten Gröger: «Kleine und mittlere Einkommen sind seit 2020 und insbesondere im letzten Jahr weiter unter die Räder gekommen.» Die erzielten Entgeltsteigerungen haben nach seiner Einschätzung dann aber wieder das Vertrauen in die gewerkschaftliche Arbeit erhöht.