Bürgerschaft

Forschungsgruppe: SPD punktet mit Senat und Bovenschulte

Ihren Wahlerfolg in Bremen hat die SPD einer Forscher-Analyse zufolge vor allem dem bisherigen Regierungschef Andreas Bovenschulte zu verdanken.
  • Von Deutsche Presse Agentur
  • 16. Mai 2023 | 05:46 Uhr
  • 16. Mai 2023
Andreas Bovenschulte (SPD), Bürgermeister von Bremen und SPD-Spitzenkandidat zur Bürgerschaftswahl.
  • Von Deutsche Presse Agentur
  • 16. Mai 2023 | 05:46 Uhr
  • 16. Mai 2023
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«Bei einer stark kommunal geprägten Bürgerschaftswahl punktet die SPD mit Parteiansehen, guter Senatsarbeit und allem voran mit ihrem überlegenen Spitzenkandidaten Andreas Bovenschulte», hieß es in einer am Sonntag nach ersten Prognosen veröffentlichten Wahlanalyse der Forschungsgruppe Wahlen. Auch die Linke bleibe relativ stark.

76 Prozent bescheinigten Bovenschulte gute Arbeit. Auf der +5/-5-Skala erreichte Herausforderer Frank Imhof von der CDU «positive 1,1», liege aber weit hinter den Amtsinhaber, der es mit 2,6 «in die Ministerpräsidenten-Spitzenklasse» schaffe. «Letztendlich wünschen sich im kleinräumigen Bremen, wo das politische Top-Personal traditionell viel Gewicht besitzt, 60 Prozent Bovenschulte auch zukünftig als Regierungschef im Stadtstaat», hieß es in der Analyse. 23 Prozent seien in diesem direkten Duell für Imhof.

Das gute Abschneiden der Sozialdemokraten liege auch an einer Image-Korrektur. Demnach rangiere die SPD beim Ansehen der Parteien wieder klar vor der CDU. Die SPD war bei der Wahl 2019 erstmals seit mehr als 70 Jahren nicht stärkste Kraft geworden, sondern hinter der CDU auf Platz zwei gelandet. Die Bremer Grünen hingegen erlebten der Analyse zufolge «den stärksten Imageverlust einer grünen Landespartei seit über zwei Jahrzehnten». Hinzu komme bei den Grünen eine schlecht bewertete Arbeit im rot-grün-roten Senat und Image-Probleme ihrer Spitzenkandidatin Maike Schaefer.

Die rechtspopulistische Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) profitierte bei dieser Wahl nach Ansicht der Forschungsgruppe davon, dass die AfD in Bremen nicht zur Wahl stand. Sie war nicht zur Wahl zugelassen worden, weil sie zwei konkurrierende Wahllisten eingereicht hatte. Ähnlich wie sonst die AfD sei die Wählervereinigung von Menschen gewählt worden, «die neben der Landes- auch die Bundesregierung schlecht bewerten, die häufig Angst vor ökonomischem Abstieg haben und sich durch Kriminalität bedroht fühlen». Demnach liege für 65 Prozent der Bremerinnen und Bremer der BIW-Erfolg «nur am AfD-Ausschluss».

Der Analyse zufolge wünschen sich 54 Prozent der Befragten grundsätzlich einen SPD-geführten Senat. Das liege vor allem an Bovenschulte. «Was den nächsten Senat betrifft, ist die Zustimmung zu einer großen Koalition stärker als zu Rot-Grün-Rot.»