Das Problem hat längst auch die EU erkannt. Die Europäische Kommission hat den Signalkrebs in ihre „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ aufgenommen. Dort sind Tiere gelistet, die als Bedrohung für die Erhaltung der europäischen Ökosysteme und für die Artenvielfalt gelten. Der Rückgang der einheimischen Tiere ist auch Thema in der Wissenschaft. "Flusskrebs ist nicht gleich Flusskrebs. Die ökologischen Unterschiede gebietsfremder Arten sind oftmals mannigfaltig und der Effekt auf das Ökosystem schwer zu prognostizieren", sagte etwa Kathrin Theissinger vom "Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum" gegenüber dem MDR. Eine großflächige Ausrottung der Signalkrebse sei unmöglich, so die Expertin. Der Vielfraß aus Amerika kommt inzwischen in ganz Europa vor. Seine Verbreitung ist übrigens menschengemacht. Weil der heimische Edelkrebs durch die Krebspest massiv dezimiert wurde, sollte die Krebsfischerei durch den Signalkrebs wiederbelebt werden. Was heute als invasive Art bezeichnet wird, wurde ab 1960 zunächst in Schweden, später auch in anderen Ländern bewusst eingeführt.
Kampf gegen invasive Art an mehreren Fronten
Heute wird der Kampf im Celler Land gegen die invasive Art an mehreren Fronten geführt. Die Bingo-Stiftung hat den Sportfischerverein in Wolthausen mit 3000 Euro unterstützt, um Fangkörbe zu finanzieren. Der Landkreis plant, gemeinsam mit Naturschutzverbänden, Hegeringen und Angelvereinen in einem Monitoring den Bestand der invasiven Tierarten zu erfassen. Dafür stehen 20.000 Euro zur Verfügung.