Unterstützung aus Kreis Celle

Feuerwehren aus Celle und Wietze im Kampf gegen Waldbrände in Frankreich

Frankreich erhält europäische Hilfe im Kampf gegen Waldbrände. Auch aus dem Kreis Celle kommt Unterstützung. Ein spezielles Waldbrandtanklöschfahrzeug aus Wietze ist aktuell auf dem Weg nach Bordeaux.

  • Von Katharina Baumgartner
  • 11. Aug. 2022 | 14:19 Uhr
  • 11. Aug. 2022
  • Von Katharina Baumgartner
  • 11. Aug. 2022 | 14:19 Uhr
  • 11. Aug. 2022
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Im Kampf gegen die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste erhält Frankreich europäische Unterstützung. Das in Wietze durch das Land Niedersachsen stationierte Waldbrandtanklöschfahrzeug CCFM 3000 befindet sich seit Mittwochabend mit zwei Wietzer Feuerwehrleuten auf dem Weg ins französische Bordeaux. In Bonn schloss man sich einer GFFF-V (Ground forest fire fighting with vehicles) Landeseinheit aus Nordrhein-Westfalen an. Aus Niedersachen werden noch ein weiteres CCFM 3000 aus Wietzendorf im Heidekreis sowie ein Kommandowagen aus Celle mitgeführt. Die Ankunft im Einsatzgebiet wird Donnerstagabend erwartet. Die Fahrtzeit von Bonn aus beträgt rund 15 Stunden.

Hilfe aus Wietze und Celle für Frankreich

Die EU-Kommission hat über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus vier Feuerwehrflugzeuge nach Frankreich entsandt, die bislang in Griechenland und Spanien stationiert waren, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Außerdem seien Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien auf dem Weg nach Frankreich, um die französischen Kräfte zu unterstützen. "Unsere Partner helfen Frankreich", bedankte sich Präsident Emmanuel Macron. "Die europäische Solidarität funktioniert."

Frankreich erhält Hilfe im Kampf gegen Waldbrände aus dem Kreis Celle

"Unterstützt wurden die Kräfte von vier weiteren Feuerwehrleuten aus der Gemeinde Wietze, die die Fahrzeuge und Material des Landesamtes für Brand- Katastrophenschutz nach Bonn überführten."

Torsten Beyersdorff, Gemeindebrandmeister Wietze

Einheiten sollen bis zum 21. August bleiben

"Unterstützt wurden die Kräfte hierbei von vier weiteren Feuerwehrleuten aus der Gemeinde Wietze, die gestern Abend beziehungsweise Nacht Fahrzeuge und Material des Landesamtes für Brand- Katastrophenschutz nach Bonn überführten", so Wietzes Gemeindebrandmeister Torsten Beyersdorff am Donnerstag. Die Einsatzdauer der Einheiten aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist bis zum 21. August geplant.  Frankreich hat aufgrund der Lage in den Waldbrandgebieten ein europäisches Amtshilfeersuchen gestellt, welches seitens des Landes Nordrhein-Westfalens positiv beantwortet wurde. Das Land Niedersachsen hat bereits eine von vier solcher GFFF-V Waldbrandeinheiten aufgebaut und unterstützt nun die Einheit aus Nordrhein-Westfalen." 

Im Rheinland machte sich eine spezialisierte Einheit von Feuerwehrleuten aus Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter und Ratingen auf den Weg nach Frankreich, wie die Stadt Bonn mitteilte. Begleitet wurden sie von Kameraden aus Niedersachsen, einer Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe sowie Experten der Hilfsorganisation "@fire".

Waldbrand bei Bordeaux: Verdacht auf Brandstiftung

Südlich von Bordeaux waren nach rund zwei Wochen erneut starke Brände ausgebrochen, es gibt den Verdacht der Brandstiftung. Wie die Präfektur am Donnerstag mitteilte, kämpfen rund 1100 Einsatzkräfte gegen die Flammen, 10 000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. 6800 Hektar Fläche wurden von den Flammen zerstört. Premierministerin Élisabeth Borne dankte den Feuerwehrleuten am Donnerstag bei einem Besuch südlich von Bordeaux. Frankreich müsse sich darauf rüsten, die vom Klimawandel begünstigten Brände künftig noch besser bekämpfen zu können. Beim Wiederaufforsten der Wälder müssten Nachhaltigkeit und der Klimawandel berücksichtigt werden. "Diese Trockenheit ist die schlimmste, die in unserem Land jemals verzeichnet wurde", hatte Borne Ende vergangener Woche erklärt.

Brand solchen Ausmaßes hat Feuerwehr noch nicht gesehen

Auch in Frankreichs nördlichen Regionen wüteten in diesem Sommer mehrere große Waldbrände. Ein Brand bei Baugé zerstörte der Präfektur Maine-et-Loire zufolge etwa 1400 Hektar Land. Frankreichs Umweltminister Christophe Béchu sagte der Zeitung "Libération" am Donnerstag zu dem Feuer: "Was wir hier erlebt haben, ist ohnegleichen." Einen Brand solchen Ausmaßes habe die Feuerwehr dort noch nicht gesehen. Die Erderwärmung führe dazu, dass auch nördliche Regionen verstärkt von Bränden betroffen sein könnten.