Nachgefragt bei Polizeisprecherin Birgit Insinger
Birgit Insinger (55) ist heute Polizeisprecherin in Celle. Sie hat sich seit 2009 als Ermittlerin zusammen mit ihrem Kollegen Stephan Lücking intensiv mit dem "Fall Regina Fischer" beschäftigt.
Was ist für Sie das Besondere an diesem Fall?
Das Besondere war, dass auf Grundlage eines durch operative Fallanalytiker vom LKA erstellten Täterprofils die Ermittlungen 2009 ein weiteres Mal aufgenommen wurden. Zum Tatzeitpunkt 1988 wurden Spermaspuren am Opfer gesichert. Damals war die Auswertung von DNA-Spuren noch nicht ausgereift. Die Spur am Opfer wurde konserviert. Neue kriminaltechnische Methoden ließen später auf einen Durchbruch in den Ermittlungen hoffen. Deshalb wurden bereits im Jahr 2003 nahezu 300 Männer einem Speicheltest unterzogen. Leider ohne Erfolg. Durch die Arbeit der operativen Fallanalyse wurde 2009 der Täterkreis bezogen auf Wohnort und Alter weiter eingegrenzt, so dass am Ende weitere 145 Männer in den möglichen Täterkreis einflossen und eine Speichelprobe abgaben. Der von uns lang ersehnte Treffer blieb jedoch aus.
Fühlt es sich für eine Polizistin nach Scheitern an, wenn der Täter nicht ermittelt werden kann?
Dass die Ermittlungsarbeit nicht dazu führte, den Täter zu ermitteln, seiner gerechten Strafe zuzuführen und vor allem den Eltern des Opfers Gewissheit und endlich Ruhe zu geben, war natürlich unbefriedigend. Allerdings haben wir alles getan, was möglich war.
Gibt es noch eine realistische Chance, den Täter zu ergreifen?
Die Chancen sind gering. Manchmal jedoch kommt "Kommissar Zufall" zu Hilfe. Wir geben die Hoffnung nicht auf.