Der gesprengte Sparkassen-Automat in Nienhagen ist längst kein Einzelfall. Immer wieder kommt es vor, dass Geldautomaten in die Luft gejagt werden. Weil das Problem immer größer wird, sind die Sprengungen in dieser Woche Thema bei der Innenministerkonferenz in München. Im Kampf gegen die Kriminellen hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine bessere Ausstattung gefordert.
Polizei kommt Tätern nicht hinterher
So hat der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke in einem Interview darüber geklagt, dass die Polizei den Geldautomatensprengern technisch unterlegen sei. „Bei der Flucht der Täter beispielsweise kommen wir oft schlicht nicht hinterher.“ Sie führen hoch motorisierte Sportwagen, mit denen sie jeden Streifenwagen abhängen könnten. „Selbst die teils veralteten Polizeihubschrauber haben es schwer.“
Polizisten sind Profi-Sprengern unterlegen
Auch in die Fortbildung der Beamten müsse investiert werden. „Viele Polizisten fühlen sich auf diese Einsätze schlecht vorbereitet. Wir haben es mit skrupellosen Gangstern zu tun: Profi-Fluchtfahrer, Profi-Sprenger und so weiter“, wird Kopelke zitiert. Es spricht von sehr gefährlichen Verbrechen, bei dem die Täter sowohl das Leben von Anwohnern als auch von Polizisten aufs Spiel setzten.
Vor zwei Wochen Kassenhalle in Nienhagen verwüstet
In Nienhagen war in der Nacht zu Samstag, 12. November, das neue Sparkassen-Gebäude an der Dorfstraße massiv beschädigt worden. Die gesamte Kassenhalle wurde bei der Explosion verwüstet. Nach Angaben der Polizei hatten die Täter einen vierstelligen Betrag erbeutet. Das Geld sei laut Sparkasse allerdings mittels Farbpatronen unbrauchbar gemacht worden.