Ein wenig breitbeinig hinstellen, das Objekt der Begierde mittig vor sich, dann möglichst weit unten anfassen und mit beiden Händen kräftig ziehen, bis sich etwas tut – so lautet das Gebot der Stunde, wenn es ums Heide-Entkusseln geht. Das lassen sich die knapp 50 Freiwilligen nicht zweimal sagen, die an diesem Samstagmorgen am Wietzer Berg bei Müden (Örtze) zusammengekommen sind. Die motivierte Truppe hat sich vorgenommen, die hiesigen Flächen von Birken- und Kieferkeimlingen plus Größerem zu befreien und somit Waldbildung zu verhindern.
"Wenn die Bäume zu groß werden und zu viel Schatten werfen, kann das Heidekraut nicht mehr gedeihen und die Landschaft würde sich unweigerlich verändern", erklärt Organisator Volker Nickel. "Alle zwei bis drei Jahre", sagt Müdens Ortsvorsteher, sollten Heideflächen bestenfalls entkusselt werden, um "sauber" zu bleiben. Der jüngste Durchgang musste wegen der Corona-Umstände jedoch ausfallen, zuletzt Hand angelegt wurde hier deshalb 2018: "Wir haben jetzt also einiges vor."