Eigentlich möchte Peter Meinecke nicht groß über sein Einzelschicksal sprechen. "Ich bin absolut gegen die Zerstörung der Natur", betont der 59-Jährige. "Aber hier geht es um die Existenz folgender Generationen, sprich meinen Sohn." Ihm werde die Möglichkeit genommen, weiterhin landwirtschaftlich zu produzieren, Lebensmittel zu erzeugen. Die geplante Bahntrasse von Hamburg nach Hannover (Lilafarbene Variante) würde genau durch sein landwirtschaftliches Gebäude in Hasselhorst verlaufen. Auch sonst gibt es im Gemeindefreien Bezirk Lohheide und im Ort Bergen Widerstand gegen die Trasse. Meinecke, der auch Ortsbürgermeister von Bergen ist, befürchtet, dass die Berger Ortsumgehung nicht mehr gebaut werden kann, wenn die neue Bahntrasse zwischen Bergen und Hasselhorst realisiert wird.
Familie Meinecke zieht Kälber und Rinder in Hasselhorst auf
"Vor 50 Jahren haben wir unseren Betrieb aus Bergen teilweise ausgelagert, weil wir nicht mehr erweitern konnten", erzählt Meinecke. Ein unterkellerter Kartoffellagerraum wurde gebaut, dieser hat eine betonierte, befahrbare Oberdecke, darauf steht ein Gebäude für die Maschinentechnik. Zum anderen hat Familie Meinecke auf der anderen Seite von Hasselhorst noch einen landwirtschaftlichen Betriebszweig, wo die Mutterkühe, Kälber und Rinder aufgezogen werden. "Auch diese Flächen wären durch die neue Bahntrasse nicht mehr erreichbar", sagt Meinecke. Sein Sohn müsse sich neu aufstellen, wenn die Bahn-Pläne realisiert werden.
Muss geplante Berger Ortsumgehung für Bahntrasse weichen?
"Die Bahntrasse wäre eine weitere zusätzliche Belastung für Bergen und eine hohe Einschränkung der Lebensqualität", sagt der Berger Ortsbürgermeister. Die Militärgeräusche, die Emissionen, sei man gewohnt und akzeptiere sie. Dem Neubau der Strecke möchte man wegen der Umweltbelastungen entgegenwirken. "Ein weiterer Punkt ist, dass wir von Bleckmar bis Bollersen eine Umgehungsstraße westlich von Bergen geplant haben, die bereits im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde", sagt Meinecke. "Diese ist augenscheinlich dann nicht mehr möglich." Zudem sei fraglich, ob das geplante Berger Baugebiet "Bienenzaun II" noch realisiert werden könne.