Gemeinsam gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt: Seit gestern trägt auch die Oberschule Flotwedel den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Zusammen mit etwa 3800 Schulen – auch einige andere Schulen aus dem Landkreis Celle wie beispielsweise die Winser Oberschule im Allertal oder die Hinrich-Wolff-Schule in Bergen – gehört sie nun zum gleichnamigen bundesweiten Schulnetzwerk.
Eicklinger Schüler kämpfen gegen Diskriminierung
Diskriminierung, Mobbing, Gewalt – auch an Schulen keine Seltenheit. Die Oberschule Flotwedel tritt dem entgegen. Hier zählen Füreinander und Miteinander. Die Lehrstätte darf sich nun „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen.

„Uns ist wichtig, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt.“
Wahlpflichtkursus hat Projekt in die Wege geleitet
Das Projekt in die Wege geleitet hat ein Wahlpflichtkursus des zehnten Jahrgangs. „Ich fand den Kursus spannend“, begründet Schülerin Aylin ihre Teilnahme. Es sei wichtig, über das Thema Rassismus zu reden. „Uns ist wichtig, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt“, ergänzt ihre Mitschülerin Jolin. Um dem Ganzen noch mehr Bedeutung zu verleihen, organisierten die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen um 11.30 Uhr einen Fototermin für die gesamte Schule. Sie wollten mit allen Klassen und Lehrkräften gemeinsam das Herzsymbol der „One-Love“-Binde nachstellen, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Vielfalt, Offenheit und Toleranz ausdrücken sollte.

Für Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mussten einige Kriterien erfüllt werden
Einfach war das ganze Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ jedoch nicht, denn die Lehrstätte musste einige Kriterien erfüllen, um die Auszeichnung zu erhalten. „Um den Titel zu bekommen und in das Netzwerk aufgenommen zu werden, müssen mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, in einer Abstimmung der Selbstverpflichtungserklärung von ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ zustimmen“, erklärt Schulleiter Joachim Wichert. „Damit verpflichten sie sich, dass sie sich zukünftig gegen jede Form von Diskriminierung wenden.“ Zudem sei die Oberschule Flotwedel dazu verpflichtet, einmal im Jahr einen Projekttag zum Thema durchzuführen.
„Um den Titel zu bekommen und in das Netzwerk aufgenommen zu werden, müssen mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, in einer Abstimmung der Selbstverpflichtungserklärung von ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ zustimmen.“
Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen wird Projekt-Patin
Eine weitere Voraussetzung für die Titelverleihung: einen Paten zu finden, der die Schule unterstützt. Diese Funktion übernimmt Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die Oberschule hat seit einigen Jahren eine Kooperation mit der Gedenkstätte: „Unsere Schüler und Schülerinnen nehmen an Workshops teil und bereiten eine Ausstellung in der Schule vor“, erläutert Wichert die Zusammenarbeit. Für den neunten Jahrgang stehen drei Projekttage an der Gedenkstätte auf dem Programm. Verantwortlich für die Kooperation ist Karolin Sauerbier, die auch den Wahlpflichtkursus leitete.

Projekt in Klassen und bei Lehrern vorgestellt
„Die Schüler und Schülerinnen waren sehr motiviert, sie wollten das“, lobt Sauerbier. „Wir mussten uns überlegen, wie wir die gesamte Schule von dem Thema überzeugen können. Wir haben Gruppen gebildet und das Projekt ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ in den verschiedenen Klassen und bei den Lehrern vorgestellt“, erzählt Jolin. Es sei nicht einfach gewesen, da viele mit dem Thema Rassismus noch nicht in Berührung gekommen seien.
Urkunde bekommt Oberschule später
Auf ihre Urkunde muss die Schule allerdings noch warten, da Stefanie Fritzsche von der CD-Kaserne, der Koordinierungsstelle für das Projekt für die Region Celle, krankheitsbedingt verhindert war.