Ihr Sohn Yasin werde bei seiner zweiten Schwester Selda Alyaz, die auch in Wathlingen lebt, unterkommen. Die Familie sei deshalb bereits im Gespräch mit dem Jugendamt, berichtet Tayfur Karaboga. Der Neunjährige wisse, dass seine Mutter sehr krank sei und wahrscheinlich für immer einschlafen werde, sagt sein Onkel. Der Grundschüler ist jeden Tag bei seiner Mutter im Hospiz.
Betroffenheit in Wathlingen und Nienhagen
Die Familie Karaboga ist in vierter Generation in Wathlingen, "jeder kennt uns hier", sagt Tayfur Karaboga. Seine Schwester hat ihr ganzes Leben in Wathlingen verbracht. Auch das Rathaus und die Mevlana-Moschee in Nienhagen haben von Deryas Schicksal mitbekommen. Necmiye Kurnaz-Coban vom Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde berichtet, dass sie mit Deryas Schwester gesprochen habe. "Wir haben Gebete für Derya verteilt, damit jeder für sie beten kann. Das nimmt uns alle mit. Das ist eine sehr traurige Geschichte", sagt Necmiye Kurnaz-Coban. Vertreter der Türkisch-Islamischen Gemeinde wollen dieser Tage ins Hospiz nach Wietzenbruch fahren, um gemeinsam zu beten.