„Politik ist Marathon, kein Sprint“: In dieser Hinsicht hält es Jens-Christoph Brockmann mit dem früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach. Vor der Bundestagswahl 2021 gab Bosbach Kanzlerkandidat Armin Laschet diesen Ratschlag mit den Weg. So sieht das auch Brockmann mit Blick auf seine Kandidatur für den niedersächsischen Landtag. „Man gewinnt an Bekanntheit“, meint er.
Jens-Christoph Brockmann will es noch mal wissen
2017 hatte der gebürtige Celler den ersten Anlauf unternommen, für die AfD im Wahlkreis Bergen in das Parlament einzuziehen. Dafür hat es nicht gereicht. Allerdings hatten die Rechtspopulisten im Kreis Celle besonders stark abgeschnitten. Brockmann erreichte bei der Direktwahl das drittbeste Ergebnis in seinem Wahlkreis. Am 9. Oktober will es der 35-Jährige noch einmal wissen. Diesmal stehen seine Chancen gut, über die Liste in den Landtag gewählt zu werden – dort bekleidet er den aussichtsreichen dritten Platz.
35-jähriger AfD-Kandidat will in den Landtag
Brockmann ist in Oldendorf aufgewachsen, derzeit lebt er in Unterlüß. Im Celler AfD-Kreisverband ist Brockmann seit der Gründung 2013 aktiv. Nachdem die Partei bei der Kommunalwahl 2016 in den Kreistag eingezogen war, übernahm Brockmann den Fraktionsvorsitz – das Amt führt er nach wie vor. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der Celler Kreisvorsitz. Bei der Wahl im April löste er den langjährigen Amtsinhaber Thomas Ehrhorn ab, der nicht noch einmal angetreten war. Brockmann und Ehrhorn sind enge Vertraute. Brockmann arbeitet als Büroleiter des Celler Bundestagsabgeordneten. Auch auf Landesebene hat Brockmann Gewicht: Als Wahlkampfkoordinator gehört er zum festen Team um Spitzenkandidat Stefan Marzischewski-Drewes.
Zweiter Versuch für Kandidat im Wahlkreis Bergen
Medien- und Bildungspolitik sind Brockmanns Schwerpunktthemen. Scharf kritisiert er den Rundfunkbeitrag zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten. „Warum muss die Bundesliga in ARD und ZDF laufen? Das würde auch alles privatwirtschaftlich gehen“, sagt Brockmann.
Jens-Christoph Brockmann will Handwerk stärken
Im Bildungsbereich macht er sich – neben dem Erhalt der Förderschulen und des dreigliedrigen Schulsystems – für die Stärkung von Ausbildungs- und Handwerksberufen stark. „Die Gesellschaft braucht Germanisten und Philosophen, aber das ist alles eine Frage der Quantität.“
Celler AfD-Kandidat für Weiterbetrieb von Kernkraftwerken
Das Thema dieser Zeit sind die steigenden Preise und die Energieversorgung. „Ein längerer Ausfall wäre eine Katastrophe. Das macht mir Sorgen“, sagt Brockmann. Die Energiepolitik der Grünen sei nicht zu Ende gedacht. Wind und Sonne seien nicht ständig verfügbar, zudem sei der Flächenverbrauch durch neue Solar- und Windparks immens. „Dort wo es Sinn ergibt, bin ich dafür“, betont Brockmann. Aber: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht in einem Jahr über neue Kernkraftwerke reden. Die Herausforderungen steigen mit jedem Kraftwerk, das vom Netz geht.“ Hallenbäder zu schließen und gleichzeitig Kraftwerke abzuschalten, das passt für ihn nicht zusammen.