Gemeinsame Erklärung

Celler Kreistag zeigt Geschlossenheit am Weltfrauentag

Passend zum Weltfrauentag: Ein deutliches Zeichen für mehr Rechte von Frauen und Schutz vor Gewalt hat am Mittwoch der Celler Kreistag gesetzt. Darum geht es.

  • Von Carsten Richter
  • 09. März 2023 | 09:00 Uhr
  • 09. März 2023
Ein Banner vor dem Kreistagsgebäude wies auf den Weltfrauentag hin. 
  • Von Carsten Richter
  • 09. März 2023 | 09:00 Uhr
  • 09. März 2023
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Celle.

Dass diese Sitzung des Celler Kreistags unter besonderen Vorzeichen stand, wurde bereits vor dem Eingang zum Kreistagssaal deutlich. Ein Banner mit der Aufschrift „Internationaler Frauentag 2023“ war am Mittwochnachmittag vor dem Eingang des Gebäudes an der Trift ausgelegt. Dessen Inhalt nahm vor allem Stellung zur finanziellen Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern und hielt entsprechende Ratschläge parat.

Celler Kreistag setzt ein gemeinsames Zeichen

Die Botschaft dahinter sollte vermutlich lauten: Frauenrechte werden immer noch mit Füßen getreten. Die anschließende Debatte im Kreistagssaal schloss nahtlos daran an. Ein deutliches Zeichen setzten die Politikerinnen und Politiker am Ende des Tagesordnungspunktes: Vertreter aller Fraktionen und des Klimabündnisses (Grüne/Die Partei/Die Linke) unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung.

Susanne Rotermund (AfD).

Weltfrauentag: "Es tut sich sehr viel"

„Die finanziell Geschwächten sind alleinerziehende Frauen“, sagte Bianka Lawin, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Silke Kollster (CDU) erkannte bereits Fortschritte beim Thema Gleichberechtigung. „Es tut sich sehr viel.“ Beim Blick in die Runde der Kreistagsabgeordneten sagte sie aber: „Wir könnten hier noch bunter werden.“ Der Tenor der Sprecher aus den Fraktionen bei der Debatte – bis auf Ulrich Kaiser (WG) alle weiblich – war ähnlich. Lediglich Susanne Rotermund (AfD) tanzte mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der gesetzlichen Frauenquote aus der Reihe: „Dadurch werden Frauen auf ihr Geschlecht reduziert und nicht wegen ihrer Qualifikation wertgeschätzt.“ Unter die Erklärung setzte aber auch sie ihre Unterschrift.

„Wir könnten hier noch bunter werden.“

Silke Kolster, CDU-Kreistagsmitglied

Kreistag unterzeichnet gemeinsame Erklärung

Darin weisen die Kreistagsmitglieder darauf hin, dass sich seit dem ersten Frauentag in Deutschland 1911 vieles verändert und verbessert habe, es aber noch viele Defizite zum Thema Rechte von Frauen und Schutz vor Gewalt gebe. „Der Kreistag erkennt die Wichtigkeit des Themas an und stellt sich vorbehaltlos hinter die Bemühungen, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt weiter zu bekämpfen und den Opfern unbürokratische bedarfsorientierte Hilfe zur Verfügung zu stellen“, heißt es in der Erklärung in Bezug auf die Istanbul-Konvention, das Übereinkommen des Europarates von 2011. Dazu gehörten ausreichende und umfassend finanzierte Frauenhäuser genau so wie die Unterstützung der Koordination aller Beteiligten.

Ulrich Kaiser (WG).

Schweigeminute im Celler Kreistagssaal

Der Celler Kreistag dachte aber nicht nur an die Frauen in den Ländern, die unter Unterdrückung leiden, sondern erinnerte auch an die Opfer des Ukraine-Krieges sowie des Erdbebens in der Türkei und Syrien. Mit einer Schweigeminute eröffnete der Vorsitzende Dirk-Ulrich Mende (SPD) deshalb die Sitzung.