Mit der Einladung zur Planungswerkstatt wollte die Deutsche Bahn für mehr Transparenz sorgen. Daher hatte das Team für das Bahnprojekt Hamburg/Bremen–Hannover am Mittwoch in den Ralveshof in Klein Hehlen geladen. Erstmals wurden detaillierte Pläne für den gesamten Landkreis Celle präsentiert. Zuvor hatte es nur Infoveranstaltungen für einzelne Kommunen gegeben. Ehe Landrat Axel Flader, Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge, Bergens Bürgermeisterin Claudia Dettmar-Müller, Südheide-Bürgermeisterin Katharina Ebeling und Eschedes Bürgermeister Heinrich Lange die Veranstaltung aus Protest vorzeitig verließen, hatte es eine teils emotionale Diskussion gegeben. Auf fachlicher Ebene wurde hinterher zwischen Mitarbeitern der Verwaltungen und der DB noch weiter beraten.
Ein Bahn-Mitarbeiter erklärte, dass es ihr Auftrag sei, eine Neubau- oder Ausbaustrecke zwischen Hamburg und Hannover zu planen. Dabei müssten vier Ziele erreicht werden. Zum einen müssen die Züge verkehrlich engpassfrei verkehren können, sie müssen pünktlich sein und die Vorgaben des Deutschlandtaktes müssen erfüllt werden. Zudem muss ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von mindestens 1 erreicht werden.
Vier Varianten für Bahntrasse Hannover-Hamburg
Es würden vier Varianten „ergebnisoffen“ geplant, sagt die Bahn. Das heiße aber nicht, dass keine Sachstände in den Prozess hereingegeben würden. Nach Auffassung der Bahn erfüllen weder der Ausbau der Bestandsstrecke (mit oder ohne Ortsumfahrungen) noch die A7-Neubauvariante das Kriterium „Kosten-Nutzen-Verhältnis von mindestens 1“. Nur die Neubaustrecke durch den Landkreis Celle erfülle alle Kriterien, so die Planer. Wie der Bahn-Mitarbeiter sagte, sei die Bahn im Rahmen der Planungen monatlich im engen Austausch mit dem Eisenbahnbundesamt und vierteljährlich mit dem Bundesverkehrsministerium. Noch in diesem Jahr will die Bahn den beiden Ämtern ihre komplette Vorplanung übergeben.