Gerade im ländlichen Raum stellt es den Rettungsdienst immer wieder vor Herausforderungen, die richtige Adresse zu finden. Dabei gibt es bereits digitale Strukturen, auf die man auch im Landkreis Celle zurückgreifen könnte. Die FDP-Kreistagsfraktion beantragte schließlich, alle Rettungswagen mit digitalen Empfangsgeräten auszustatten, welche die Geokoordinaten gleich mit dem Einsatzauftrag übermittelt bekommen. In der jüngsten Sitzung stimmte der Kreistag einstimmig für die Umsetzung des Antrages, 65.000 Euro wurden in den Haushalt 2023 eingestellt.
FDP-Kreistagsabgeordneter Walter-Christoph Buhr: Bestmögliche Versorgung für Bürger
"Durch die dann mögliche Übertragung der Geokoordinaten an den Rettungsdienst ist eine einfache und direkte Zielführung gegeben", sagt der FDP-Kreistagsabgeordnete Walter-Christoph Buhr. "Hiermit kommen wir unserem Ziel, die bestmögliche Versorgung jedem Bürger und jeder Bürgerin zugänglich zu machen, einen bedeutenden Schritt näher. Außerdem erreichen wir gleichzeitig eine Entlastung der Mitarbeitenden der Rettungswachen im Einsatz.“ Er freue sich, dass der Kreistag dem Antrag einstimmig zugestimmt habe.
Bisher erhält der Rettungsdienst nach Angaben der Kreisverwaltung die Adresse des Einsatzortes bei einer Alarmierung auf ein Funkgerät und muss die Zieladresse händisch ins Navigationsgerät des Fahrzeugs übertragen. Dieser Vorgang ist fehleranfällig und kostet wertvolle Zeit. Mittlerweile gibt es technisch die Möglichkeit, die Einsatzadresse mittels Digitalfunk direkt an die Navigationsgeräte zu versenden. So kann der Rettungsdienst insbesondere auch in Ortschaften, die keine eindeutigen Straßenzuweisungen haben, schneller zum Einsatzort gelangen.
"Diese Navigation per Digitalfunk wird bereits von der Berufsfeuerwehr in der Region Hannover sowie vom Landkreis Uelzen genutzt", heißt es im Beschlussvorlage. "Das System wird als sehr vorteilhaft bezeichnet."
Navigationsgerät LARDIS:ONE7 wird in Rettungswagen eingebaut
Um diese Möglichkeit nutzen zu können, soll ein bestimmtes Navigationsgerät (LARDIS:ONE7) bei 19 Fahrzeugen des Rettungsdienstes und 10 des erweiterten Rettungsdienstes eingebaut werden. Zudem soll ein Ersatzgerät angeschafft werden. Die Kosten inklusive Montage belaufen sich auf rund 1800 Euro pro Gerät. (me)