Kinderrechte-Schule

Stimme der Kinder wird gehört

Die Hinrich-Wolff-Schule Bergen ist als zweite Schule in Niedersachsen vom Land und von Unicef als Kinderrechte-Schule ausgezeichnet worden. So läuft es an der Schule.
  • Von Christopher Menge
  • 16. Dez. 2022 | 15:04 Uhr
  • 16. Dez. 2022
Die Schüler und Schülerinnen der Hinrich-Wolff-Schule jubeln über die Auszeichnung als Kinderrechte-Schule.
  • Von Christopher Menge
  • 16. Dez. 2022 | 15:04 Uhr
  • 16. Dez. 2022
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Bergen.

Diesen Trommel-Applaus hat sich die Hinrich-Wolff-Schule verdient. Als zweite Schule in Niedersachsen ist die Berger Grundschule am Donnerstag vom Land Niedersachsen und Unicef Deutschland als Kinderrechteschule ausgezeichnet worden. Während einer Feierstunde mit Trommelkonzert im bis auf den letzten Platz besetzten Stadthaus überreichten der Staatssekretär im Kultusministerium, Marco Hartrich, und für Unicef die Koordinatorin Kinderrechte-Schulen, Kirsten Leyendecker, sowie die Programmassistenz, Simone Brandt, Schulleiterin Katja Tank die Siegelungs-Urkunde. Vor 16 Monaten hatte sich die Schulgemeinschaft auf den Weg gemacht, Kinderrechte-Schule zu werden. Die Hinrich-Wolff-Schule ist neben der Grundschule Rosche die einzige Schule in Niedersachsen mit dem Kinderrechte-Siegel, bundesweit gibt es bisher 31 Schulen.

Übergabe des Kinderrechte-Siegels an die Hinrich-Wolff-Schule: (von links) Simone Brandt, Marco Hartrich, Katja Tank, Kirsten Leyendecker. Davor: Samira, Princetun, Lea und Daniel.

Schüler sollen Schulleben an Hinrich-Wolff-Schule gestalten

"Das war viel Arbeit – vor allem für uns als Erwachsene in der Schule. Denn wir haben uns darauf eingelassen, euch Kindern mehr zuzuhören, eure Meinung hören zu wollen und euch die Möglichkeit zu geben, euch am Schulleben als Gestalterinnen und Gestalter zu beteiligen", sagte Schulleiterin Katja Tank zu den rund 260 Schülerinnen und Schülern, die mit den Trommeln und gebastelten Tiermotiven am Kopf auf dem Boden saßen. "Das ist für uns nicht immer einfach, denn nun müssen wir bei vielen Entscheidungen in der Schule nicht nur die Meinung der Erwachsenen anhören, sondern auch berücksichtigen, was ihr Kinder sagt. Liebe Schülerinnen und Schüler, ihr dürft mir glauben, das fällt uns Erwachsenen manchmal ganz schön schwer."

Aber das Lehrerkollegium hat sich darauf eingelassen. Und so beschäftigen sich die Kinder in den Klassen- und in den Gruppenräten mit Dingen, die für alle an der Schule wichtig sind. Im Schülerrat sitzen die Vertreterinnen und Vertreter, die gemeinsam mit Schulsozialarbeiterin Kirsten Blümcke über die Schule, die Kinderrechte, Ideen und Wünsche diskutieren. "So soll es auch bleiben", betonte Tank. "Gemeinsam wollen wir unsere Schule verändern, gemeinsam wollen wir unsere Hinrich-Wolff-Schule als Ort gestalten, an dem sich alle wohlfühlen und die Stimme der Kinder gehört wird."

Staatssekretär Hartrich: Meinungen der Kinder im Mittelpunkt des Schulhandelns

Dabei gehe es um weit mehr, als dass die Kinder abstimmen dürfen, wohin der nächste Ausflug geht, wie Staatssekretär Hartrich sagte: Kinderrechte-Schule zu sein bedeutet, die Meinungen der Kinder, ihre Bedürfnisse, Interessen und Begabungen mit in den Mittelpunkt allen Schulhandelns zu stellen." Und auch die Kinder kamen zu Wort. "Ich freue mich, dass wir über die Wochenpläne entscheiden dürfen", ergänzte Lea aus der dritten Klasse. Die Kinder können hier mitentscheiden, was gelernt werden soll. "Wir wollen den Rassismus an unserer Schule endgültig beseitigen und wollen, dass Gewalt für immer entfernt wird", sagte Viertklässler Daniel. "Wir sind so fröhlich hier, wie wir es gar nicht geglaubt haben." Dafür gab es einen Trommelapplaus!