Wort zum Sonntag

Das Geheimzeichen

In ihrem "Wort zum Sonntag" erzählt die Celler Prädikantin Ute Kronemeyer vom "Geheimzeichen" der Christen, dass heute immer mehr Menschen als Aufkleber an ihren Autos zeigen.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 29. Jan. 2023 | 10:00 Uhr
  • 29. Jan. 2023
Ute Kronemeyer
  • Von Cellesche Zeitung
  • 29. Jan. 2023 | 10:00 Uhr
  • 29. Jan. 2023
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Celle.

Unsere Nachbarn haben also jetzt auch einen! So in etwa weiß ich ja, wie sie denken, und deshalb hätte ich ihnen das wirklich nicht zugetraut. Unsere Nachbarn sind nach wie vor so nett wie früher, als sie noch keinen hatten. Man merkt ihnen wirklich nichts an. Man sieht es eben nur daran, dass sie sich auch einen zugelegt haben.

Fisch-Sticker auf dem Auto

Jemand muss ihnen erklärt haben, was der kleine Fisch bedeutet, den sie sich dann als kleine Sticker aufs Auto geklebt haben. Den kleinen Fisch, flüchtig gemalt. In einem Strich, sieht man auf Autos immer häufiger. Man fängt oben an der Schwanzflosse an, malt schwungvoll die Unterseite des Bauches, fährt zurück für Kopf und Rücken und kreuzt die Anfangslinie für die Flosse. Fertig.

Jemanden als Christenmensch erkennen

Ich freue mich, wenn ich am Heck eines Autos einen Fisch sehe. Meist ist es kein Hinweis auf die Angelleidenschaft des Fahrers. Da gibt sich jemand als Christenmensch zu erkennen. Der Fisch als Erkennungs- und Bekenntniszeichen hat eine lange Tradition. Für verfolgte Christen war er ein Geheimzeichen. Das griechische Wort für Fisch – ichthys, markiert mit seinen Buchstaben eine Kurzform des Glaubensbekenntnisses: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter! Der Fisch erinnert an das Wirken von Jesus.

Keiner muss in seinem Leid versinken

Unsere Nachbarn glauben an Christus! Sie beten bestimmt auch und glauben, dass Jesus Christus die Welt nicht verlassen hat. Und sie wissen, dass man Gott keinen Krieg in der Ukraine und auch keine anderen Katastrophen vorwerfen kann. Sondern, dass Gott da ist, damit keiner in seinem Leid versinken muss. Sie trauen Gott alles zu.

Als Christen zu erkennen

Seitdem achte ich auf die kleinen Fische an Autos. Es gibt mehr davon, als ich dachte. Ganz normale Leute fahren in solchen Wagen. Sie wollen als Christen zu erkennen sein.

Ausgezeichnetes Gefühl

Wenn die Fische durch die Stadt fahren, dann ist Jesus Christus unterwegs durch seine Heimat. Die Heimat Gottes ist da, wo wir alle leben. Es ist schon ein ausgezeichnetes Gefühl, zu wissen, dass Gott uns nicht verlassen hat.

Von Ute Kronemeyer