Früher waren sie im Winter weit verbreitet. Man sah sie überall, sie gehörten einfach dazu. Doch längst werden mehr und mehr ihrer Habitate Opfer des Klimawandels, ihre Bestände schmelzen dahin: Schneemänner zählen heute zu den bedrohten Arten. Um daran zu erinnern und um den Schneemann an sich als treuen Begleiter des Menschen zu würdigen, gibt es den Tag des Schneemanns. Am 18. Januar wollen wir zusammen mit unseren Lesern die schönsten Prachtexemplare dieser coolen Burschen in der CZ präsentieren. Deshalb: Durchstöbern sie bitte ihre Fotoalben und schicken Sie uns Bilder ihrer Schneemänner, Schneefrauen und Schneewesen – auf dass sie nie vergessen werden.
Er ist ein Kulturgut
Der Schneemann gehört zu unserer Kultur. Schon früh hat er es deshalb auch in die Weltliteratur geschafft. "O! Daß ich ein zum Scherz aus Schnee zusammengeballter König wäre, und hier, vor Bolingbrokes Sonne stehend, in Wassertropfen wegschmelzen möchte!", ruft König Richard II. von England im gleichnamigen, 1595 erschienenen Drama von William Shakespeare. Doch die Figur des Schneemanns gibt es schon viel länger, weiß der Schneemann-Experte Cornelius Grätz: "Das früheste verbürgte Zeugnis stammt von Michelangelo: Laut einem Biografen soll er 1494 eine Figur aus Schnee geformt haben. Es gibt aber auch ein holländisches Buch aus dem 13. Jahrhundert, in dem es schon um einen Schneemann gehen könnte." 1770 wird zum ersten Mal explizit der "Schneemann" in der Liedersammlung von Christian Felix Weiße genannt.