Es war und ist einer der spektakulärsten Kriminalfälle Niedersachsens: Die Göhrde-Morde hielten im Sommer 1989 ganz Westdeutschland in Atem. Zwei Liebespaare waren in dem Staatsforst erschossen worden, vermutlich vom selben Täter. Jahrzehntelang blieb der Fall ungelöst. Entscheidende Hinweise zur Identifizierung des Täters der Göhrde-Morde ergaben sich aus dem Fall der 41-jährigen Birgit Meier aus Lüneburg, die ebenfalls im Sommer 1989 spurlos verschwand.
Durch diesen Fall geriet der Lüneburger Friedhofsgärtner Kurt-Werner Wichmann ins Visier der Polizei. Er erhängte sich in der Untersuchungshaft. Vollständig aufgeklärt werden konnte der Fall durch den Fund der Leiche von Birgit Meier erst durch private Ermittlungen ihres Bruders Wolfgang Sielaff, der als ehemaliger Chef des Hamburger Landeskriminalamts im Ruhestand gemeinsam mit weiteren Experten den Fall noch einmal aufrollte.
Im Dezember 2017, 28 Jahre nach den Göhrde-Morden, gab die Polizei Niedersachsen bekannt, dass sie den ehemaligen Friedhofsgärtner Kurt-Werner Wichmann für die Göhrde-Morde für dringend tatverdächtig hielt und dass eine Ermittlungsgruppe eingerichtet worden war. Hieraus entstand eine Einheit für „Cold Cases“. Polizeisprecherin Julia Grote aus Lüneburg erklärt im Gespräch mit CZ-Redakteurin Maren Schulze, wie die Arbeit dieser Einheit funktioniert.