Der Spielbetrieb in Celles städtischen Kindergärten wird am heutigen Dienstag nur sehr stark eingeschränkt stattfinden können, denn die Gewerkschaft Verdi lässt die Muskeln spielen. Sie bestreikt öffentliche Einrichtungen, zu denen zum Beispiel auch das Allgemeine Krankenhaus oder die Sparkasse zählen.
Warnstreik soll Druck aufbauen
Vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst wolle die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeber ausüben und rufe deshalb zum Warnstreik auf, so Gewerkschaftssekretär Lorenzo Poli. Verdi fordert für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Bisher vorgelegte Angebote der Arbeitgeberseite seien "völlig unzureichend“, so Poli: "Die Beschäftigten sind sauer und werden zum Ausdruck bringen, dass dringend nachgebessert werden muss.“
Kitas im Visier
Der Start der Veranstaltung ist für 10 Uhr auf dem Schützenplatz vorgesehen. "Es werden zwei Demonstrationszüge, die auf der Stechbahn zusammenkommen", so Poli. Gegen 12 Uhr solle die Kundgebung vor dem Neuen Rathaus beendet werden. Bestreikt werden sollten der Kommunen des Landkreises und der Stadt Celle inklusive der Kindertageseinrichtungen, so Poli: "Es kann zu Einschränkungen bis hin zu Schließungen kommen.
Auch Museen betroffen?
Im Neuen Rathaus bereitete man sich am Montag auf diese Aktionen vor. "Im Hinblick auf die für morgen angekündigten Streiks der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wird die Stadtverwaltung – wie auch bei zurückliegenden Streiks – bestmöglich versuchen, die Einschränkungen für die Celler Bürger und hier insbesondere Familien mit Kindern möglichst gering zu halten", so Verwaltungssprecher Lukas Nott. Notgruppen in den Kitas seien bereits organisiert, das genaue „Ausmaß“ der Streikbeteiligung könne allerdings naturgemäß erst kurzfristig am Dienstagmorgen abgeschätzt werden: "Es wird darüber hinaus davon ausgegangen, dass ein Teil der Celler Museen geschlossen werden muss. Andere Einschränkungen für die Bürger sind nach jetzigem Sachstand nicht zu erwarten, auch nicht im Neuen Rathaus."