Im Zuge der Energiekrise und des damit verbundenen Sparzwangs müssen sich auch die Celler auf weitere spürbare Einschränkungen einstellen. Im Rathaus hat der "Runde Tisch Energie" getagt. „Mit den Maßnahmen, die wir gestern diskutiert haben, ist die Krise neben den bisherigen privaten Einschränkungen nun leider direkt im Stadtbild und damit bei der Lebensqualität der Celler Bürger angekommen. Das war nie das Ziel von Verwaltung und Politik, erscheint nun aber unumgänglich", so Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU). Beschlossen wurde unter anderem eine Teilschließung des Badelandes und dass die Lichtkunst ausgeknipst wird.
"Politikversagen auf ganzer Linie"
Nigge ist frustriert und teilt in Richtung Bundespolitik aus: "Dies desillusioniert mich und macht mich umso wütender, da die jetzt aufkommenden Härten für die Celler Bevölkerung auf strategische Fehler der Vorgängerregierung zurückzuführen sind, aber auch auf die ideologiebehaftete Haltung der jetzigen Regierung. Jahrelanges Politikversagen auf ganzer Linie hat nun die Celler Stadtgesellschaft auszubaden.“
Badeland-Teilschließung
"Alles was Spaß macht, wird geschlossen" – so fasst Stadtbaurätin Elena Kuhls die Einschnitte beim Badeland zusammen, die ab dem 1. Oktober greifen sollen. Im Rahmen einer Teilschließung sollen dann innen lediglich das Schwimmerbecken und Lehrschwimmbecken geöffnet bleiben. Einsparung: 3.500.000 Kilowattstunden Gas im Zeitraum September bis März. Das sind 30 Prozent des jährlichen Gasverbrauchs des Badelands und das entspricht 12 Prozent des gesamtstädtischen Gasverbrauchs. "Damit Kinder, die während der Pandemie ohnehin viel zu viel gelitten haben, wenigstens Schwimmen lernen können", so Nigge. Ein Teil der Sauna, die ohnehin mit dem Strom beheizt werde, der aus den Blockheizkraftwerken komme, solle weiter betrieben werden: "Im Sommer gibt es sonst keinen weiteren Hallenbetrieb." Der Freibadbetrieb an der 77er Straße solle von Mai bis August laufen – unbeheizt. Einsparung: 2.480.000 Kilowattstunden Gas oder 24 Prozent des jährlichen Badeland-Verbrauchs. Das entspricht 10 Prozent des gesamtstädtischen Gasverbrauchs.