Eine völlig fremde Welt hat Ute Passarge nach Celle gelockt: Als Journalistin aus Nordfriesland ist sie seit elf Jahren beim Schwarzen Kreuz in Celle. Der Verein Christliche Straffälligenhilfe hat seine Deutschlandzentrale in Celle, nur wenige Straßen entfernt von der historischen Straßenbahn, in der die Reihe „Schramme – der Talk“ gedreht wird. In ähnlich kurzer Entfernung befindet sich die Justizvollzugsanstalt Celle. Manche Reisende, die vom Bahnhof in die Innenstadt gehen, fragen sich beim Anblick der Fassade, ob das wohl das Celler Schloss sei. Aber hier sitzen Gefangene mit der höchsten Sicherheitsstufe hinter Schloss und Riegel.
Bewerbung für Ehrenamt notwendig
„Wir fangen da an, wo Krimis aufhören“, sagt Ute Passarge, die hauptamtlich beim Schwarzen Kreuz angestellt ist. Seit einiger Zeit beschäftigt sie auch der Bereich Briefkontakte. Wer hier ehrenamtlich mitwirken will, muss sich dafür bewerben und eine Ausbildung absolvieren.
Oliver Schmidt als Co-Moderator
Oliver Schmidt, ein in den USA verurteilter Ex-VW-Manager, fragt als Co-Moderator von Pastor Peer-Detlev Schladebusch nach der Wirkung von Geschenken für Gefangene und vergleicht die Situation in Deutschland mit seiner Haftzeit in den USA. Der größte Stressfaktor entsteht am Tag der Entlassung, wenn fast alles ungewiss ist. Deshalb sind die Kontakte vorher so wichtig, damit Gefangene sich als Mitmenschen wahrgenommen fühlen.
Ergänzung zum Weißen Ring
Passarge betont, dass der Weiße Ring und das Schwarze Kreuz eine ideale gegenseitige Ergänzung darstellen: Die einen kümmern sich um die Opfer, die anderen darum, dass es keine weiteren Opfer in Zukunft gibt. Das Schwarze Kreuz hat ein vielfältiges Angebot von der Begleitung bei Ausgängen, über Beratung von Angehörigen, gemeinsame Freizeitaktivitäten, Projektarbeit, Kreativcafé, Sprechstunden und christlichen Gesprächskreisen in den Justizvollzugsanstalten bis zur Unterstützung bei der Entlassungsvorbereitung, alles nach dem Motto: „Nächstenliebe befreit".
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