Um dem deutschlandweit vorhandenen und auch in Celle immer deutlicher zu spürenden Fachkräftemangel im Pflegebereich aktiv entgegenzuwirken, geht das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Celle neue Wege. Neben der Schaffung eines besonderen Personalpools mit dem Motto „Arbeite, wann Du willst“ (dem sogenannten Flexteam) wurde jetzt nach Angaben der Klinik auch ein weiteres Projekt gestartet – die Gewinnung internationaler Pflegekräfte. Finanzielle Unterstützung gibt es dabei von der Celler Arbeitsagentur, heißt es in einer Pressemitteilung des Celler Krankenhauses.
Pflegefachkräfte aus dem Ausland: Celler AKH kooperiert mit Arbeitsagentur
„Wir haben bislang fünf Pflegekräfte aus dem Iran und elf Pflegekräfte von den Philippinen rekrutiert“, sagt Jörn Sandtvos, Pflegedirektor im AKH. „Aufgrund der guten Erfahrungen möchten wir diesen Weg fortsetzen.“ Alle Pflegekräfte sind zwar im Iran beziehungsweise auf den Philippinen sehr gut ausgebildet worden – sie müssen in Deutschland jedoch zunächst eine sogenannte Anerkennungsphase erfolgreich absolvieren.
Sprachliche und fachliche Kenntnisse werden überprüft
Um diese Anerkennung des Abschlusses zu erhalten, gilt es, zwei Bedingungen zu erfüllen: Es müssen deutsche Sprachkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachgewiesen werden – und es muss eine sogenannte Kenntnisstandprüfung abgelegt werden. Das bedeutet, dass geprüft wird, ob die im jeweiligen Herkunftsland durchlaufene Ausbildung der deutschen Ausbildung entspricht (Prinzip der Gleichwertigkeit).
Anerkennungsprozess im AKH mit Unterstützung der Arbeitsagentur Celle
Dieser Anerkennungsprozess wird im AKH mit Unterstützung der örtlichen Agentur für Arbeit umgesetzt. „Maßnahmen zur Anerkennung von Berufsabschlüssen wie hier im AKH, aber auch Anpassungsqualifizierungen werden, im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes, von der Agentur für Arbeit finanziell gefördert. Dies ist eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel in vielen Bereichen aktiv zu begegnen. Unsere Aufgabe liegt in der Beratung, Prüfung und finanziellen Unterstützung“, sagt Vanessa Stevens, Weiterbildungsberaterin der Celler Arbeitsagentur.
Kooperationen in anderen Bereichen denkbar
Die aktuelle Zusammenarbeit zwischen dem AKH und der Celler Arbeitsagentur ist dabei übrigens ein Pilotprojekt. „Wenn es weiterhin so gut läuft und die Qualifizierungen erfolgreich abgeschlossen werden, können wir uns weitere Kooperationen, auch in anderen Bereichen, sehr gut vorstellen“, so Sandtvos und Stevens abschließend.