Aufatmen in Celle, Erleichterung in Isenbüttel im Nachbarkreis Gifhorn: Der Mörder der 59jährigen Ruth Buchelt ist gefaßt. Gut einen Tag, nachdem eine DNA-Analyse ergeben hatte, daß die Vermißte aus Celle identisch ist mit dem am 3. März im Elbe-Seitenkanal gefundenen Torso, nimmt die Gifhorner Polizei einen Beschuldigten fest. Olav W. aus Celle gesteht im Laufe der Vernehmung die Tat, die Polizei findet in seiner Wohnung in der Heese Spuren der grausigen Bluttat.
Nachbarn schauen zu, als die Polizei am Freitag und Sonnabend Beweismaterial aus dem Haus in der Echtestraße holt. Inzwischen ist die Wohnungstür versiegelt. Auch sein Lastwagen wurde abgeholt. Gehört habe sie nichts in der Mordnacht, erzählt eine Nachbarin. Meistens sei W. spät in der Nacht nach Hause gekommen. Richtigen Kontakt habe er zu niemand gehabt, seit er in dem Haus wohnte.
Ruth Buchelt trifft ihren Mörder in der Gaststätte
Die bisherigen Ermittlungen der Polizei ergeben, daß W. am Abend des 28. Februar die Gaststätte „Paris-Dakar“ kurz nach seinem späteren Opfer vorließ. Er traf die Frau auf der Straße wieder. Gemeinsam gingen die beiden in seine Wohnung, um hier noch etwas zu trinken. In der Wohnung sei es zu sexuellen Handlungen gekommen, so Erster Polizeihauptkommissar Jürgen Schmidt von der Gifhorner Polizei am Sonnabendnachmittag vor der Presse in Gifhorn.
Der Chef des Zentralen Kriminaldienstes bei der Polizeiinspektion Gifhorn leitet die Mordkommission „Torso“, die nach dem Fund des Frauenkörpers im Elbe-Seitenkanal am 3. März gebildet wurde. Er nennt es eine glückliche Lage, so schnell einen Tatverdächtigen präsentieren zu können. Den Fall hält er am Sonnabend für weitgehend aufgeklärt, betont aber, daß die Ermittlungen der Polizei erst am Anfang stehen. Ein Motiv des Täters kann er nicht nennen. Ob der Tatverdächtige für weitere Morde in Frage komme, müsse ermittelt werden.