Vor der Congress Union hatten zuvor rund 250 Menschen aus den überregionalen Bürgerinitiativen, aber auch Bundes- und Landtagsabgeordnete und Landräte und Bürgermeister gegen den Trassenneubau protestiert. Am Morgen waren bereits 28 Landwirte mit ihren Treckern von Bergen über Winsen nach Celle gefahren, um für den Bestandsausbau zu protestieren. „Nachdem die Bahn zuletzt viele Termine abgesagt hat, wollen wir den Vertretern heute zeigen, dass wir ein vernünftiges Ergebnis wollen – und das ist der Ausbau“, sagte Mathias Stelter, stellvertretender Vorsitzender des Aktionsbündnisses gegen Trassenneubau.
Henning Otte (CDU) fordert Umsetzung von Alpha E
Der Celler Bundestagsabgeordnete Henning Otte (CDU) bewertete den Protest als „Ausdruck von Heimatliebe und Sachverstand“. Es gebe seit 2015 eine klare Regelung, dafür stehe die ganze Region, parteiübergreifend. „Ich erwarte vom Bundesverkehrsministerium eine Vorlage, die den Bestandsausbau vorsieht“, so der Eversener. Die Demonstranten riefen immer wieder: "Gebt mir ein Alpha E!"
Neubau ein "Schlag ins Gesicht der Menschen"
Minister Althusmann streifte sich bei seiner Ankunft auch gleich eine gelbe Warnweste mit dem Druck „trassenabsage.de“ über, die alle Demonstranten trugen. Eine Zustimmung des Landes Niedersachsen für eine Neubaustrecke werde es auf keinen Fall geben – egal, wer nach dem 9. Oktober regiere. Er kündigte an, vom Bund ein Raumordnungsverfahren einzufordern.
Auch das Wort „Klage“ nahm Althusmann in den Mund. Was derzeit passiere, sei ein „Schlag ins Gesicht der Menschen in der Region“. Beim Statustreffen sagte der Minister zudem, dass der Deutschland-Takt eine gute Idee sei, aber dafür brauche es keine Neubaustrecke. Zumal Fahrten mit einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern nichts bringen würden, wenn die Züge dann an den Knoten vor Hamburg und Hannover warten müssten.