"Zu uns kommen auch Frauen, die während der Schwangerschaft in Not geraten", sagt Uhde, zum Beispiel dann, wenn sich die finanzielle Situation der Mutter oder Familie plötzlich ändert. Das zeigt das Beispiel einer Klientin, die gemeinsam mit ihrem Partner ihr drittes Kind erwartete. "Sie ist eine sehr engagierte Mutter, die ihre ersten Kinder noch als Minderjährige bekam", erzählt die Pädagogin. Als Alleinerziehende habe sie zuerst ihren Realschulabschluss gemacht und schloss dann zwei Berufsausbildungen ab. Die finanzielle Lage der Familie verschlechterte sich, als sie kurz vor der Geburt des Kindes in ein neues, teureres Mietshaus umziehen mussten.
Kurzfristiger Umzug bringt Familie in finanzielle Schieflage
"Vor zwei Jahren hatte die Familie ein Haus angemietet und aufwändig renoviert", erzählt Uhde. Dann kam die Kündigung wegen Eigenbedarfs, der Umzug habe kurzfristig stattfinden müssen. Auch durch die hohe Kaution seien keine Mittel mehr dagewesen, um die Kinderzimmer einzurichten.
In einer ähnlichen Lage befand sich eine junge Klientin, die während ihrer ersten Schwangerschaft für den Beruf ihres Mannes in den Landkreis Celle umziehen musste. Wie auch in diesem Fall seien hier oft Wohnungssuche und hohe Mieten ein Problem, erzählt Uhde. Eine Arbeitsstelle habe die junge Frau während der Schwangerschaft vergeblich gesucht.
Hilfe bei Antragstellung und finanzielle Unterstützung
Familien wie diesen kann die Caritas dabei helfen, Anträge auf die ihnen zustehenden finanziellen Mittel beim Jobcenter und der Bundesstiftung "Mutter und Kind" zu stellen. Die Gelder sollen die Beschaffung von Umstandskleidung und der nach der Geburt nötigen Erstausstattung ermöglichen. Nach sorgfältiger Prüfung und in besonders dringenden Fällen stehen zudem über die CZ-Aktion "Mitmenschen in Not" Mittel für finanzielle Beihilfen zur Verfügung, die kurzfristig helfen können – zum Beispiel bei der Einrichtung eines Kinderzimmers.