Das Prinzip der Tafel ist ganz einfach: Einer hat zu viel, andere haben zu wenig. Dort setzt die Arbeit der Tafel auch in Celle an. „Wir sammeln Lebensmittel und verteilen diese an rund 3500 Menschen pro Woche. In den letzten Wochen sind etwa 500 Kriegsvertriebene hinzugekommen“, erklärt die Vorsitzende Marianne Schiano. Ein weiteres Angebot im Haus der Tafel in der Uferstraße 10 bietet jeden Sonntag die sogenannte „Abendtafel“ – für die es seit kurzem zusätzliche Unterstützung gibt.
Die Geschäftsleitungen vom Althoff Hotel Fürstenhof mit dem Palio, vom Thaers Wirtshaus, vom Landhotel Schnuck sowie dem Celler Tor haben sich großzügig bereit erklärt, immer im Wechsel, jeden Sonntag eine frischgekochte Suppe für Menschen mit kleinem Geldbeutel bereitzustellen. Schiano: „Diese Sonntagssuppen für die Abendtafel sichern die zukünftige Versorgung der Tafel-Gäste. Dafür sind wir sehr dankbar – und vielleicht schließen sich ja noch weitere Gastronomen an, um einander zu entlasten und gleichzeitig unsere Arbeit zu unterstützen und sicher zu stellen.“
"Deutlicher Anstieg an bedürftigen Menschen"
Um diese Zukunft macht sich nicht nur Schiano Sorgen: „Wir verzeichnen in diesen Zeiten einen deutlichen Anstieg an bedürftigen Menschen, die unsere Unterstützung benötigen. Gleichzeitig sinkt die Menge an Lebensmitteln, die uns zur Verteilung zur Verfügung stehen.“ Ein Hinweis auf die Auswirkung gestiegener Kosten für Hersteller und Vertriebe, knappere Kalkulation oder sogar die Schließung von Läden – etwa von Bäckereien, die regelmäßig nichtverkaufte Ware für die Tafel bereitgestellt haben.
Drohende Alternative aus Dosensuppen gebannt
Umso größer ist das Glück, auch künftig ihren Gästen jeden Sonntag eine warme, frisch zubereitete Mahlzeit – neben den liebevoll belegten Brötchen, samt einer Tasse Kaffee und Kuchen (so es gibt) – anbieten zu können. „Die drohende Alternative aus Dosensuppen, die wir unter Umständen auch noch mit finanziellen Spendenmitteln einkaufen müssten, ist damit gebannt“, freut sich Schiano. Es ist längst keine Einladung zum Abendessen mehr. Stattdessen öffnen die Türen um 13 Uhr.