Bäume, Bäume, Bäume

Impulse für Celle als „Stadt im Grünen“

Das kann sich sehen lassen: Über 30.000 Bäume hat die Stadt Celle in den vergangenen fünf Jahren gepflanzt. Und es sollen noch mehr werden.

  • Von Michael Ende
  • 27. Jan. 2023 | 18:00 Uhr
  • 27. Jan. 2023
Legten bei der Baumpflanzaktion im zukünftigen Gewerbegebiet selbst Hand an: Jörg Nigge (rechts) und Ulf Pohlmann.
  • Von Michael Ende
  • 27. Jan. 2023 | 18:00 Uhr
  • 27. Jan. 2023
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Celle.

Mit Abholzungsaktionen etwa von Eichen an der 77er Straße oder der noch bevorstehenden in der Breiten Straße, wo vermutlich in Kürze 55 der insgesamt noch 65 Linden gefällt werden sollen, hat die Celler Stadtverwaltung für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Doch es gebe auch eine andere Seite – etwas Positives, bekräftigt Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU): „Celle ist eine Stadt im Grünen, und das soll nicht nur künftig so bleiben, sondern noch grüner werden. Davon zeugen allein die über 30.000 Bäume, die wir als Stadt in den vergangenen Jahren gepflanzt haben oder aktuell noch pflanzen. Doch das ist noch lange, lange nicht das Ende.“

33.875 Bäume gepflanzt

Die Stadt Celle hat im vergangenen halben Jahrzehnt, das heißt bis einschließlich Januar 2023, durch den Grünbetrieb und den Fachdienst Verkehr insgesamt 15.220 Bäume in die Erde gebracht – begonnen bei den Grünanlagen, Parks und Gärten über Verkehrsgrün bis hin zu den Forsten und Sonderaktionen wie Obstbaumspenden und vielem mehr. Hinzu kamen in den vergangenen Jahren 18.655 Bäume, die durch die Stadtwerke in Bostel und Garßen gepflanzt wurden. Insgesamt ergibt sich daraus die Summe von 33.875 Bäumen.

Pflanzung „Auf der Grafft“

Jüngster „Streich“ der Verwaltung sind 180 Bäume, je fünf Meter hoch und sieben Jahre alt, die jetzt das Westerceller Gewerbegebiet „Auf der Grafft“ zieren. Der Oberbürgermeister und Ulf Pohlmann, Fachbereichsleiter Verkehr und Technische Dienste, haben bei der Pflanzung selbst Hand angelegt. „Wir setzen hier bewusst auf erwachsene Gehölze, die dem Areal von Anfang an ein grünes Gesicht verleihen und ihrer Funktion als Schattenspender und CO2-Speicher gerecht werden“, betont Nigge.

Neue Bäume "An der Grafft".

Grauerle kann einiges vertragen

Gepflanzt wurde hier die Grauerle, die auch in der GALK-Straßenbaumliste zu finden ist. Dahinter verberge sich eine Aufstellung der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK), ein Zusammenschluss kommunaler Grünflächenverwaltungen, die den Deutschen Städtetag in seinen Aufgaben unterstützt, so Pohlmann. Anhand der Liste erhielten Kommunen seit Jahren Handreichungen für die Auswahl geeigneter Pflanzenarten: „Sie umfasst Sorten und Arten, die für die unterschiedlichen Standorte geeignet und entsprechend zukunftsfähig sind – unter Berücksichtigung der besonderen Rahmenbedingungen der jeweiligen örtlichen Gegebenheiten. Die Grauerle besticht hier durch Frost- und Windresistenz, als Stickstoffsammler und Bienenweide.“ „Doch mit den jüngsten Anpflanzungen ist für uns natürlich noch lange nicht Schluss“, so Nigge. „Schon in Kürze geht es weiter.“

Grüne fordern grüne Ecke

Die Stadtrats-Grünen hätten dafür auch schon eine Fläche im Blick. Das letzte, noch unbebaute Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Heidekaserne zwischen Stadtpalais und Stadtvillen soll laut einem aktuellen Antrag der Grünen nicht bebaut werden und so ein Ausgleich für den „Baumfrevel“ an den Roteichen an der 77er Straße sein. Damit diese Fläche in die Umgebung sinnvoll integriert werden könne, solle auch die nähere Umgebung neu überplant werden und so der gesamte Bereich bis zur Magnusstraße ökologisch und städtebaulich aufgewertet werden.

Neue "Desaster" vermeiden

„Wir stellen uns einen Wettbewerb vor, der auch die abgängige Parkpalette und den Bereich an der Garnisonkirche mit einschließt. Es besteht die einmalige Gelegenheit, für dieses bisher eher triste Areal eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen“ – so fordern die Grünen-Faktionsspitzen Johanna Thomsen und Stephan Ohl eine Änderung des Bebauungsplans und eine Beteiligung der Politik. „Verwaltung und Politik müssen wieder mehr gemeinsam an der Zukunft der Stadt arbeiten. Ein weiteres Desaster wie an der 77er Straße muss verhindert werden“, sagen die beiden, die auch immer noch auf ein Einlenken des Oberbürgermeisters bei den Planungen in der Breiten Straße hoffen.