Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das passiert selbst Pfadfindern hin und wieder. "Wir sollen eine Statue von Ernst dem Bekenner suchen, sie soll irgendwo hier in der Nähe stehen", erklärt Alina ihrer Gruppe, die sich auf der Stechbahn versammelt hat. Erst ein paar Minuten und einen Blick nach oben später fällt der Groschen. "Wir stehen direkt davor!", ruft ein Mädchen und zeigt in die Luft. "Da oben ist sein Kopf, Aufgabe erledigt."
Zwei Jahre Arbeit für Entwicklung des Planspiels
Die Mädchen und Jungen aus der Nähe von Stuttgart sind an diesem Montagvormittag nur zehn von insgesamt tausend Pfadfindern, die die Celler Altstadt auf spielerische Weise entdecken. Im Rahmen des Bundeslagers, welches diesen Sommer in Bennebostel stattfindet, haben einige Celler Pfadfinder ein Planspiel im Stile einer Stadtrallye entwickelt. Federführend dabei waren Sofia Zehme und Ami Rühmann. "Da stecken ungefähr zwei Jahre Arbeit drin", sagen sie. "Es hat aber riesigen Spaß gemacht, das alles zu planen und zu überlegen, wie es funktionieren kann."
60 Stationen in der Celler Altstadt
Die Grundidee des Spiels: So viele Stempel wie möglich sammeln. Übersetzt man dies ins Pfadfinderdeutsch, ist es für die Gruppen zunächst das Ziel zu einer Siedlung zu werden, daraus entwickelt sich im besten Fall ein Stamm und wer richtig erfolgreich ist, wird sogar zur Legende. Je mehr Stempel, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. "Die Stempel können die Pfadfinder an unterschiedlichen Stationen sammeln, die im ganzen Altstadt-Gebiet verteilt sind", erklärt Organisatorin Zehme. "Insgesamt gibt es 60 Stationen, die Aufgaben decken unterschiedliche Bereiche ab, von Bewegung über Musik, Schätzen und Celle-Geschichte ist alles dabei."