Swing-Orchester Hannover reist durch die Welt der berühmten Jazzorchester

Die Programmankündigung lautete „das Swing-Orchester Hannover reist durch die Welt der berühmten Jazzorchester von Glenn Miller, Benny Goodmann, Duke Ellington bis hin zu Count Basie.“ Auch inhaltlich war es eine Weltreise. Wie das Konzert begann, nämlich mit „Song of India“ (Tommy Dorsey von 1956), so endete es auch – mit demselben Song als zweiter Zugabe. Musiker in ihrem Element: Dirigent und Moderator Volker Schulz ist ein Freund von Kreisen. Seine sympathische Art zog das Publikum in den Bann, nebenbei erfuhr man viel Wissenswertes über die Komponisten und den damaligen Zeitgeist. Er bezeichnete die rhythmusgebende Musikergruppe, bestehend aus Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger als den „Motor“ des Orchesters. Aber natürlich waren auch die anderen Musiker in ihrem Element, Musik im Blut gewissermaßen. Und das merkte man auch, denn alle waren ständig in Aktion. Unterstützung von zwei Sängern: Und dann immer auch wieder Solo-Interpreten, sowohl an der Querflöte (Eckard Lotte), Tenorsaxophon (Bärbel Rudolph), Trompete (Uwe Warnecke). Bei fünf Liedern kam noch die Unterstützung zweier Sänger hinzu: Dörte Blase mit einer Ballade und dem Lied „I‘m beginning to see the light“ von Duke Ellington und Paul Harwin mit den Klassikern „Mackie Messer“, „Swing“ im Original von Dean Martin oder „Just a Gigolo“ von Keely Smith. Dann war man auf einmal in „St. Thomas“, ein Südstaaten-Lied (Sonny Rollins 1956), in den USA mit „American patrol“ von Glenn Miller oder in Frankreich mit „April in Paris“ von Count Basie. Jazzmusik, Soul, Märsche: Der Stil wechselte zwischen Jazzmusik, Soul, Märschen oder lateinamerikanischer Musik, was diesen Abend so interessant und vergnüglich machte. Aber auch zwei Popsongs wie „Everlasting love“ (Love Affair, 1968) oder „September“ von Earth, Wind and Fire fand beim altersmäßig gemischten Publikum großen Anklang. „Ich glaube, wir lassen das mit dem Swing, das Andere gefällt ihnen ja viel besser“, so der Schulz amüsiert. „Nee, quatsch, die Mischung macht‘s.“ Das sahen auch die Zuhörer so und so ging ein Raunen durch den Saal, als die ersten Töne von „In the Mood“ von Glenn Miller erklangen. Es war ein heiteres, professionell dargebotenes Konzert, das hoffen lässt, das Swing-Orchester Hannover bald wieder begrüßen zu dürfen. Von Kirsten Pröve-May