Kalb in Walle gerissen : Weiteres Wolfsrudel im Landkreis Celle bestätigt

Auf dem Milchviehbetrieb Hemme in Walle ist in der Nacht zu Dienstag ein Kalb gerissen worden. "Nun hat er auch uns gefunden", stand auf der Facebook-Seite der Heinz-Hermann Hemme KG. "Heute Nacht war der Wolf da und wir hatten riesen Glück, dass er nur ein Tier gerissen hat." Drei Bilder zeigen den Kadaver des gerissenen Kalbs. Der Beitrag wurde am Nachmittag nach heftigen Diskussionen von der Seite genommen. Der Celler Wolfsberater Volkard Pohlmann bestätigte den Vorfall gegenüber der CZ. Das Tier sei in einem Kälber-Iglu, wo zehn Jungtiere untergebracht waren, angegriffen und beim lebendigen Leibe aufgefressen worden. Pohlmann nahm Proben, die nun den Wolf als Täter identifizieren sollen. Weiteres Wolfsrudel in Eschede nachgewiesen: Unterdessen gibt es Neuigkeiten aus Eschede, wo bereits seit dem Jahr 2013 Wölfe leben. Nachdem das erste Rudel im Jahr 2016 auf den Rheinmetall-Schießplatz in Unterlüß umgezogen ist, konnte kein weiteres Rudel mehr nachgewiesen werden. Das hat sich in diesem Jahr geändert. Sowohl in Unterlüß als auch in Eschede wurden Wolfswelpen nachgewiesen. "Damit ist klar, dass sich bei Eschede wieder ein eigenständiges Wolfsvorkommen gebildet hat", sagt der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, Raoul Reding. Offiziell werden die beiden Rudel als "Eschede/Rheinmetall" und "Eschede II" bezeichnet. 24 Wolfsrudel leben in Niedersachsen: "Der in Eschede gesichtete Welpe kann nicht zum Rheinmetall-Rudel gehören", erklärt Reding. Schließlich würden die kleinen Wölfe keine Distanzen über zehn Kilometer überwinden. "Insgesamt haben wir jetzt 24 nachgewiesene Wolfsrudel in Niedersachsen", so der Wolfsexperte. Wolfswelpen im Landkreis Celle geboren: Für den Landkreis Celle bestätigt Reding Nachwuchs in den Rudeln Bergen (drei Welpen), Eschede/Rheinmetall (fünf) und Widderhausen sowie Eschede II (jeweils ein Welpe). Noch keinen Reproduktionsnachweis gibt es für Wietze, wo im vergangenen Jahr sieben Welpen bestätigt worden waren, und Walle. Dort hatte es schon im Monitoringjahr 2018/19 keinen definitiven Nachweis für Wolfsnachwuchs gegeben. "Es gab aber Sichtungen", so Reding. "Man kann davon ausgehen, dass es das Rudel noch gibt." Dafür spricht auch der mutmaßliche Wolfsriss in Walle. Burgdorfer Wölfe wandern bis Wathlingen: Nach wie vor keine Kenntnisse hat der Wolfsbeauftragte über ein mögliches Wolfsrudel in der Samtgemeinde Wathlingen, über das Kreisjägermeister Hans Knoop im Oktober im Umweltausschuss des Landkreises gesprochen hatte. Reding geht davon aus, dass die Burgdorfer Wölfe bis nach Wathlingen laufen und diese Tiere dann dort gesichtet werden. Burgdorfer Wölfe bei Unfall getötet: In Burgdorf lebt nämlich ein neues Wolfspaar. Erstmals war dort im Jahr 2018 ein Paar nachgewiesen worden. Der besenderte Wolf GW850m kam allerdings im Oktober 2018 bei einem Unfall ums Leben. Die Fähe aus dem Rudel Göhrde blieb dem Territorium Burgdorf trotzdem treu und wurde als residenter Einzelwolf im Monitoring geführt. Anfang Februar 2019 wurde allerdings auch die Fähe durch einen Verkehrsunfall getötet. "In den folgenden Wochen konnten wieder zwei Wölfe mehrmals im Territorium nachgewiesen werden. Die Nachweise reichen aus, um gemäß den nationalen Monitoringstandards ein neues Wolfspaar zu definieren", sagt Reding. Region um Landkreis Celle am dichtesten mit Wölfen besiedelt: Insgesamt leben neben den 24 Wolfsrudeln insgesamt vier Paare und einen Einzelwolf in Niedersachsen. In vier weiteren Territorien, wovon keines im Landkreis Celle liegt, werden Wölfe vermutet. Die Region um Celle ist am dichtesten mit Wölfen besiedelt. Mehr zum Thema Wolf im Landkreis Celle finden Sie hier.

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