Sportanlagen im Landkreis Celle: SG Eldingen liegt mitten im Dorf

So mancher ist kurz irritiert, wenn er zum ersten Mal das Gelände der SG Eldingen besuchet: Der Wegweiser zeigt zwischen Reihen von Wohnhäusern. Doch die Richtung ist korrekt, der Sportplatz ist tatsächlich in das Dorf integriert – und die Nachbarn bekommen viel mit vom Spielgeschehen. Fußballer spielen während Corona-Zwangspause Tennis: Drei Fußballplätze gibt es hier: Zwei große Fußballfelder und ein Trainingsplatz. Dazu kommen eine Sprunggrube und eine 100-Meter-Laufbahn sowie zwei Außentennisplätze. Letztere hätten sich gerade in diesem Jahr ausgezahlt, sagt Fußballtrainer und Platzwart Volker Darkow: „Fußball war verboten, Tennis aber erlaubt, und viele Menschen, die sonst Fußball spielen, haben die Tennisplätze genutzt. Auch eine Doppelmeisterschaft haben sie durchgeführt. Dadurch konnten sogar in dieser schwierigen Zeit neue Mitglieder geworben werden. Das zeigt den Zusammenhalt in unserem Verein.“ Alte Fotos erzählen vom Ausbau des Vereinsheimes: Die heutige SG Eldingen wurde 1957 gegründet. Bevor die Fußballer ihren Heimatrasen im Dorf bezogen, tummelten sie sich auf verschiedenen Plätzen in der Umgebung. Ein ortsansässiger Bauer stellte das Gelände kostengünstig zur Verfügung. Das Vereinsheim kam Anfang der 70er Jahre hinzu und wurde später erweitert. Im ersten Stock befindet sich der mit Erinnerungsstücken ausgestattete Versammlungsraum. Neben Fotos, die Vereinsmitglieder beim Ausbau des Sportheimes zeigen, sind dort auch die Gewinner der jährlichen Skatmeisterschaft auf einer Tafel verewigt. Natürlich gibt es auch die obligatorische Pokalsammlung zu sehen. Arne Schweitzer: "Wir versuchen, Probleme mit den Anwohnern in Gesprächen zu lösen": „Es ist Fluch und Segen zugleich, dass unser Sportplatz so zentral liegt“, betont der Vorsitzende Arne Schweitzer. „Für Kinder ist das ein großer Vorteil. Die Anwohner kriegen aber auch viel mit. Wenn es mal Probleme gibt, dann versuchen wir, diese in Gesprächen zu lösen.“ Bei so einer Lage könne eben nicht verhindert werden, dass auch mal ein Ball in Nachbars Garten landet. Logo erinnert an Schützenscheibe: Der rechte Teil des Vereinsheimes wurde zuerst gebaut. Die alten gelben Ziegelsteine sind noch zu erkennen, die Front wurde neu verklinkert. Am Anfang gab es hier ein Flachdach. Später folgte der Anbau eines zweiten Gebäudeteils mit dem Grundriss eines Wohnhauses. Unter dem Spitzdach sind heute das Versammlungszimmer und ein Büroraum untergebracht. Der Maler Karl Schrader, der jahrzehntelang Schützenscheiben in Eldingen gestaltete, hat das Vereinslogo entworfen. Lager, Licht und Wasser: Die Laufbahn, die auch von der Grundschule in Eldingen genutzt wird, dient momentan als Lagerort für die Fußballtore. Noch erhellt eine klassische Halogen-Beleuchtung die Spiele. Die Umrüstung auf LED steht aber langfristig auf dem Plan. Auch über Solarthermie wird nachgedacht. Die vor zwei Jahren installierte Beregnungsanlage hat sich bezahlt gemacht, vor allem in den sehr trockenen Jahren 2018 und 2019. Sie bewässert den gesamten Sportplatz. Erfolge an den Wänden verewigt: Den Sportlern der SG Eldingen stehen insgesamt drei Umkleiden mit je einem Duschraum zur Verfügung. Zwei davon finden sich in dem ursprünglichen Trakt des Gebäudes. In den vergangenen Jahren wurden die Räume nach und nach saniert. Die Fotos an den Wänden zeigen das Gelände und die Mannschaft. Auf einem Bild ist der Sportplatz aus der Vogelperspektive zu sehen, ein anderes zeigt die 1. Fußball-Herren, als sie 2019 beim Kreispokalfinale in Vorwerk vor rund 1000 Zuschauern gegen den TuS Eversen-Sülze gewannen. Auf Rohren dem Ziel entgegen: An der „PDS-Bude“ werden die Zuschauer mit Getränken und Essbarem versorgt. Die Tennisabteilung nutzte den Bau ursprünglich als Vereinsheim. Nach dem Neubau des Tennisheimes setzten einige Mitglieder die Bude auf den Sportplatz um. Das Verfahren war äußerst abenteuerlich, denn sie benutzten Rohre, auf denen die Bude langsam vorwärts gerollt wurde. In dem Anbau rechts ist heute unter anderem die Beregnungsanlage untergebracht. Der Name geht auf SG Eldingen-Urgestein Paul-Dieter Schüler (PDS) zurück. Hier geht es zur Anlage: Von Celle kommend fährt man über Lachtehausen und die zweite Ausfahrt im Kreisel Richtung Beedenbostel. Von dort geht es weiter über Luttern nach Eldingen. An der ersten großen Kreuzung biegt man nach rechts auf die Straße "Am Sägewerk" ab. Nach etwa 300 Metern geht es nach links auf die Schulstraße. Das Sportheim liegt etwas von der Straße entfernt hinter einigen Häusern.