275 Jahre Schützengilde : Beim Feiern ziehen in Sülze alle an einem Strang

Wenn die Schützengilde Sülze ihr 275-jähriges Bestehen feiert, werden die Zelte bei allen öffentlichen Veranstaltungen die Zelte brechend voll sein. Davon geht der Vorsitzende Christoph Rochell aus. Zudem werden die Straßen geschmückt und von zahlreichen Zuschauern gesäumt sein, wenn die Festumzüge vorbeikommen. "Unsere Bälle mit Live-Musik sind immer sehr beliebt", sagt Rochell. Das Jubiläum wird mit Festkommers, Partynacht, Sternmarsch und viel Musik gefeiert. Auch eine neue Fahne bekommt der Verein. Sie wird am 30. Juni geweiht. "König kann bei uns einfach nur feiern": Dass alle an einem Strang ziehen, wenn in Sülze gefeiert wird, gefällt Rochell besonders gut. „Der König kann bei uns einfach nur feiern. Wenn feststeht, wer die Würde errungen hat, kümmern sich viele helfende Hände darum, dass der Hof gefegt und notfalls sogar der Rasen gemäht ist, Bänke an der Residenz aufgestellt und Getränke vorhanden sind. Am Ende wird alles wieder weggeräumt.“ Freud und Leid vor der Königsscheibe: Diese Verbundenheit hat Rochell zur Schützengilde gebracht: „Mein Nachbar hat mir, als ich 1988 nach Sülze kam, geraten, in einen Verein einzutreten“, erinnert er sich. So ist er ein Jahr später an einem Montag spontan zum Schießen mitgegangen und dabei geblieben. Er wurde Abteilungsleiter, kam in den geschäftsführenden Vorstand und wurde 2009 zum Vorsitzenden gewählt. Obwohl er regelmäßig auf die Königsscheibe schießt, blieb ihm dieser Titel bislang verwehrt. Mehr Erfolg hatte Ehefrau Heike Rochell, die im vergangenen Jahr Damenbeste wurde. Statt eines Königstitels bekam der Vorsitzende ein neues Amt. Im März wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisschützenverbandes (KSV) gewählt. In diesem Amt arbeitet er eng mit seinem Jugendfreund Wilfried Ritzke zusammen, der Vorsitzender des KSV ist und mit dem er schon in Höfer als Kind Schützenfest gefeiert hat. Jubiläumsfest wirft Schatten voraus: Das Jubiläumsschützenfest ist bereits gut vorbereitet. Ein Kompetenzteam hat sich um das umfangreiche Programm und den Festplatz gekümmert. „Der größte Teil der Arbeit ist gemacht und wir können uns auf ein schönes Schützenfest freuen“, sagt Rochell. Auch eine Chronik über die zurückliegenden 25 Jahre hat ein Team unter Vorsitz von Michael Buhr erarbeitet. Ortsbürgermeister dankt als König ab: Der Sülzer Ortsbürgermeister muss als amtierender Schützenkönig abdanken. Buhr kam durch eine spezielle Sülzer Tradition zur Schützengilde: „Der Fahnenträger wechselt jedes Jahr. Das Amt wird nach Hausnummern vergeben. Früher wurden alle Wohngebäude nach dem Baujahr durchnummeriert“, erklärt Buhr. Er wohnt in Haus Nummer 203, dem 1980 die Pflege der Fahne zukam. Das Amt, das mit der Verpflichtung verbunden ist, die Fahne für Schützenfeste oder Beerdigungen zur Verfügung zu stellen, nahm er gern an und trat in die Gilde ein. Deutlich jünger ist ein anderer Brauch: Königsmädchen begleiten in einheitlichem Kleid die Umzüge und sind als helfende Hände beim Fest zur Stelle. Weitere Beiträge zum Jubiläum der Schützengilde: Königskette belegt erste Erwähnung der Gilde Tradition nach Adelaide exportiert Das Festprogramm zum Jubiläum

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