Sieg und Niederlage für SV Freischütz Wathlingen

Erhard Oehns hatte es schon vorher gewusst. Wie vom Trainer der „Pistoleros“ vom SV Freischütz Wathlingen vorhergesagt, beendet sein Team das Bundesliga-Wettkampfwochenende mit einem ausgeglichenen Punktekonto. Nach einem 3:2-Erfolg über Aufsteiger Brühler SC 70, gab es eine mehr oder weniger erwartete 0:5-Niederlage gegen Meisterschaftsfavorit Braunschweiger SG. Damit rangieren die Wathlinger nach dem vierten Wettkampf auf dem vierten Tabellenrang. „Würden wir den Platz auch nach dem letzten Wettkampf belegen, würde ich den sofort nehmen“, sagte Oehns. Ernüchterndes 0:5 gegen Braunschweig: Dennoch war Oehns nicht ganz zufrieden. Irgendwie hatte er darauf gehofft, gegen die Braunschweiger wenigstens ein Duell gewinnen zu können. Doch davon waren seine Schützen weit entfernt. Die Braunschweiger waren einfach zu gut. Die Wathlinger waren chancenlos und hatten jeweils deutliche Niederlagen einstecken müssen. „Das war irgendwie ernüchternd“, sagte er. „Das 0:5 war hart. Wir hatten schon ein bisschen gebraucht, um uns davon zu erholen.“ Erfolgreicher Auftakt ins Wettkampfwochenende: Da war es wohl ganz gut, dass das Wettkampfwochenende mit dem Duell gegen den Brühler Schießclub 70 begonnen hatte. Dafür benötigten die Wathlinger einen freien Kopf und volle Konzentration. Denn es entwickelte sich ein spannender Kampf um den Sieg, bei dem die Führung mehrfach wechselte. „Die haben sich richtig teuer verkauft“, sagte Oehns über einen Gegner, gegen den es in fast allen Duellen knapp zuging. Wathlingens Nummer eins, der Engländer Kristian Callaghan, präsentierte sich gewohnt sicher. „Er hat mit einer 97 stark begonnen“, erzählte Oehns. Damit hatte er seine Brühler Gegnerin Nadine Reichelt bereits um fünf Ring abgehängt. „Das ist dann schwer aufzuholen“, erklärt der Wathlinger Coach, zumal Callaghan weiterhin stark schoss und einen sicheren Punkt einfuhr. Wathlingens Nummer zwei, Christian Oehns, hatte hingegen Probleme. „Seine Armschwingungen waren einfach zu groß“, erklärte Vater und Trainer Erhard Oehns. Zwar schoss sein Sohn einige Zehner, aber eben auch nur sieben oder acht Ring. Das reichte nicht aus, um den Brühler Manfred Ley zu besiegen. Aranowski startet erfolgreiche Aufholjagd: Philipp Aranowski lag nach der ersten Zehnerserie zurück, startet dann aber eine Aufholjagd. „Der kann das, ihn spornt ein Rückstand erst so richtig an“, sagt Oehns. Bis zum 30. Schuss hatte der Wathlinger gegen Philipp Sersch den Gleichstand geschafft. In der letzten Zehnerserie legte Aranowski mit einer 97 nach und holte damit einen Punkt für die „Freischütze“. Dabei nutzte er die 50 Minuten, die die Schützen für ihre 40 Schuss zur Verfügung haben, nahezu auf. Nach etwas mehr als 48 Minuten gab er seinen letzten Schuss ab. Wathlinges Wolf ohne Siegchance: Auf verlorenem Posten stand hingegen Torben Wolf. Nach einer Brustbeinprellung hat er die Saisonpremiere verpasst und traf bei seinem Saisondebüt mit Marcus Gather auf einen Pistolenschützen, der normalerweise die Nummer eins des Brühler SC bildet. Doch Gather hatte sich bei den ersten beiden Saisonwettkämpfen unter Wert geschlagen und war in der Brühler Rangliste auf Position vier abgerutscht. „Gegen Torben hat er dann gezeigt, was er wirklich drauf hat“, so Oehns. Seine 383 Ring erreichte der Wathlinger Wolf (359) bei Weitem nicht. Jessica Schrader lieferte gegen Jürgen Korn einen konstanten Wettkampf, lag teilweise aber dennoch zurück, um sich dann doch noch einen klaren Erfolg zu sichern, mit dem die Wathlinger das gesamte Duell gegen Brühl gewannen. So positiv, wie sich der Wettkampf gegen den Brühler SC auch gestaltet hatte, gegen Braunschweig standen die Wathlinger am Tag darauf auf verlorenem Posten. „Wie gesagt, wir waren chancenlos“, so Trainer Oehns. Sein Braunschweiger Kollege Dieter Schröder war dennoch nicht ganz zufrieden. „Der hätte gern, dass alle seine Schützen über 380 Ring schießen“, erklärte Oehns. Das seien halt die Probleme eines Meisterschaftsfavoriten, gegen den die Wathlinger nur allzu gern zumindest ein Duell gewonnen hätten. „Aber es klappt eben nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt.“

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