5. Wettkampf für Wathlinger Sportschützen in der Bundesliga Luftpistole

Wenn der verlustpunktfreie Tabellenführer auf den sieglosen Tabellenletzten trifft, wird das eine klare Angelegenheit – so könnte man zumindest meinen. „Das war es aber nicht. Es hätte für uns auch ganz anders laufen können“, sagte Erhard Oehns, Teammanager des Luftpistolen-Bundesligisten SV Freischütz Wathlingen. „Das war nichts für schwache Nerven. Der Wettkampf verlief bis zum letzten Schuss spannend“, so Oehns, der froh und stolz ist, dass die Wathlinger „Pistoleros“ nach dem schwierigen 4:1-Erfolg über SV Hegelsberg-Vellmar weiterhin verlustpunktfrei die Tabelle der Bundesliga Nord anführen. „Das fühlt sich ziemlich gut an“, meint der Ligamanager. Wathlinger Schützen beweisen Nervenstück: Letztlich bewiesen die Wathlinger Nervenstärke, lösten die Aufgabe erfolgreich und trotzten damit den schwierigen Begleitumständen. Immerhin war mit Kristian Callaghan die etatmäßige Nummer eins aufgrund der Corona-Situation nicht aus England angereist. Dazu musste Torben Wolf kurz vor dem Auftakt Veränderungen am Griff seiner Waffe vornehmen, die ansonsten nicht dem Reglement entsprochen hätte. „Vor dem Wettkampf müssen die Waffen in einen sogenannten Prüfkasten gelegt werden. Torbens Pistole passte da aber nicht rein“, erklärte Ligamanager Oehns die nötigen „Umbaumaßnahmen“ an Wolfs Waffe. Missgeschick: Schuss landete über der Zielscheibe: Doch damit nicht genug: Im Wettkampf unterlief Jessica Schrader das Missgeschick, einen Schuss zu früh ausgelöst zu haben. Ihr fünfter Schuss war über der Zielscheibe gelandet. Registriert hatte das zwar niemand. Doch fair geht vor: Die Sportschützin berichtete Oehns mit hochrotem Kopf von ihrem Fehler, der daraufhin das Schiedsgericht informierte. „Der dadurch resultierende Rückstand war für sie nicht mehr aufzuholen“, erzählt der Ligamanager, „da war nichts mehr zu machen, zumal Jessica anschließend ziemlich aus der Spur war.“ Bis auf Marten Heuer mussten auch Schraders Teamkollegen bis zum Schluss um den Sieg bangen. Heuer war gut in den Wettkampf gegen Nils Pilger gestartet und hatte sich schnell einen Vorsprung von sechs Ring herausgeschossen. Die Führung gab er nicht mehr aus der Hand und siegte mit 364:359. Glücklicher Oehns-Sieg mit den letzten beiden Schüssen: Der durch den Ausfall von Callaghan zur Nummer eins aufgestiegene Christian Oehns lieferte sich mit Hegelsbergs Svenja Berge ein Duell auf Augenhöhe. Bis zum 38. von 40 Schüssen lagen die beiden gleichauf. Der Wathlinger traf anschließend zweimal mitten ins Schwarze, während seine Konkurrentin zweimal die Acht traf. Für Christian Oehns ein glücklicher Sieg: „Den letzten Schuss habe ich mehr oder weniger reingewackelt. Das hätte alles sein können“, sagte er anschließend. Philip Aranowski machte es an Position zwei ebenfalls spannend. Gegen Thomas Hucke lag er vor der letzten Zehnerserie mit einem Ring zurück. „Das war Spannung pur“, berichtet Teammanager Oehns. „Philip hatte seine Serie relativ schnell absolviert. Wir mussten dann abwarten, was sein Gegner macht.“ Hucke traf bei seinen letzten vier Schuss jeweils nur die Neun und der Wathlinger hatte mit 370:369 Ringen die Nase knapp vorn. Nervenaufreibender Wettkampf nach Veränderung am Pistolengriff: Nicht weniger nervenaufreibend verlief das Duell von Torben Wolf gegen Kim Richter vom SV Hegelsbach-Vellmar. Durch die vor dem Wettkampf notwendig gewordenen Veränderungen am Griff seiner Luftpistole bekam der Wathlinger größere Probleme. „Nach den ersten zehn Schuss hatte er nur 88 Ringe. Für seine Verhältnisse ist das richtig schlecht“, erzählt Ligamanager Oehns. Sechs Ring Rückstand waren das Resultat. Doch Wolf steigerte sich und startete eine Aufholjagd. Nach dem 38. Schuss lag der Wathlinger noch mit einem Ring zurück und ließ zwei Volltreffer in die Zehn folgen. Seine Gegnerin platzierte ihre beiden letzten Schüsse in der Neun und Philipp Wolf hatte hauchdünn mit 361:360 gewonnen.