1. Bundesliga Luftpistole : Wathlingen zwischen Anspannung und Lockerheit

Ein Sieg und ein Ehrenpunkt – mit dieser Zielsetzung gehen die Luftpistolen-Schützen des SV Freischütz Wathlingen in ihr zweites Wettkampf-Wochenende in der Bundesliga. „So kann man das sicherlich umschreiben. Wir wollen nach unserem gelungenen Auftakt mit zwei Siegen auf jeden Fall zwei weitere Punkte holen, um unser großes Ziel – das Erreichen der Meisterschaftsendrunde – zu erreichen“, erklärt Teammanager Erhard Oehns vor den beiden Duellen mit dem Brühler Schießclub 70 heute um 15 Uhr und der Braunschweiger SG morgen um 13 Uhr. Keine Siegchance gegen Braunschweig: Besagte zwei Punkte sind aber wohl nur gegen den Aufsteiger aus Brühl drin. Gegen die Braunschweiger, die auch noch vor eigenem Publikum schießen dürfen, geht es in erster Linie darum, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Der Deutsche Vizemeister der vergangenen beiden Jahre will in dieser Saison endlich den Titel feiern – und hat nach zwei 5:0-Siegen in den ersten beiden Wettkämpfen gegen SV Uetze und PSV Olympia Berlin noch eine blütenweiße Weste. Die wollen die Wathlinger zumindest ein wenig beschmutzen. „Wenn wir da einen Ehrenpunkt holen, wäre das schon in Ordnung“, meint Oehns. Auch das wird ein schwieriges Unterfangen, weil die Braunschweiger vor allem an den Positionen zwei bis fünf klar favorisiert sind. Und mit dem Ukrainer Oleg Omelchuk (389,82 Ringe im Schnitt), der bisher noch nicht zum Einsatz kam, oder dem Inder Chaudhary Saurabh (386,00) verfügt der Gastgeber über zwei absolute ausländische Topschützen. Mit dem Engländer Kristian Callaghan (385,00) haben aber auch die Freischützen einen Mann in ihren Reihen, der auf diesem Niveau mithalten kann. Auf allen anderen vier Positionen liegen zwischen Braunschweig und Wathlingen jeweils rund zehn Ringe Unterschied. Ganz anders sieht es im Vergleich zwischen den Wathlingern und Aufsteiger Brühl aus. Hier sieht es an Position eins nach einem ziemlich sicheren Punkt für Callaghan gegen Nadine Reichelt (370,50) aus. Wesentlich enger wird es an allen anderen Positionen aussehen. Hier wären Christian Oehns (372,50) gegen Manfred Ley (368,50), Philip Aranowski (370,50) gegen Philipp Sersch (367,50), Torben Wolf (368,50) gegen Torsten Moses (365,40) und Jessica Schrader (366,00) gegen die Belgierin Lieselotte Janssen (365,14) jeweils leichte Favoriten. Allerdings haben Moses und Janssen bisher noch nicht geschossen, dafür aber Markus Gather (363,50), der so etwas wie der Joker der Brühler sein könnte. „Der ist die eigentliche Nummer eins und kann über 380 Ringe schießen. Bei den beiden ersten Wettkämpfen hat er sich weit unter Wert verkauft. Aber so etwas kann sich bekanntlich schnell ändern. Das kann eine ganz enge Kiste werden“, warnt Oehns. Höherer Druck gegen Brühl: Die ersten beiden Wettkämpfe haben die Brühler verloren. „Da waren sie als Aufsteiger vielleicht noch etwas nervös, sie können sicherlich besser schießen. Aber natürlich wollen wir diesen Wettkampf gewinnen. Und das müssen wir auch, wenn wir am Ende mindestens auf Platz vier landen wollen“, macht Oehns unmissverständlich klar. Dementsprechend wird die Anspannung gegen Brühl viel größer sein als gegen Braunschweig. Daher werden die Wathlinger bei der Pflichtaufgabe mit ihrer Bestbesetzung antreten, gegen den hohen Favoriten winkt dann Sven Freier oder/und Marten Heuer ein Einsatz. „Gegen Braunschweig haben wir nichts zu verlieren und können da mit einer Portion Lockerheit in den Wettkampf gehen. Gegen Brühl ist der Druck natürlich höher“, so Oehns.

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