Cornelia Albrecht in die Bundesjugendleitung der Dressurreiter gewählt

So ganz ohne geht es eben wohl doch nicht. Beruf und Freizeit waren für Cornelia Albrecht schon immer vom Sport bestimmt. Die passionierte Reiterin, die bis zu ihrem Eintritt in die Altersteilzeit im Juni 2019 für die Sportförderung in der Kreisverwaltung zuständig war, hat ein neues Tätigkeitsfeld gefunden: Die gebürtige Cellerin hat das Ressort Dressur in der Bundesjugendleitung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung übernommen. „Ich bin gespannt, worauf ich mich da eingelassen habe“, sagt Albrecht mit einem Lächeln. Albrecht von Interesse an ihrer Person überrascht: Albrecht tritt damit die Nachfolge von Kerstin Holthaus an, die dieses Amt zuvor 16 Jahre lang ausgefüllt hatte. „Als man mit der Frage an mich herangetreten ist, ob ich das Ressort übernehmen würde, war ich schon etwas überrascht“, erzählt Albrecht. „Ich musste schon ein paar Nächte darüber nachdenken, wie man den auf mich gekommen ist. Und ich wusste auch nicht, welche Aufgaben da auf mich zukommen würden.“ Für das Ressort Dressur in der Bundesjugendleitung verantwortlich: Die Ungewissheiten konnten die 63-Jährige letztlich aber nicht davon abhalten, sich bei der Bundesjugendausschusssitzung zur Wahl zu stellen. Während der bereits Anfang November per Videokonferenz abgehaltenen Versammlung stellte sich Albrecht dem Gremium vor. Die Wahl erfolgte anschließend in einem schriftlichen Umlaufverfahren. Erst kurz vor Weihnachten stand das Abstimmungsergebnis fest: Cornelia Albrecht ist zumindest für die kommenden vier Jahr Mitglied der Bundesjugendleitung und dort ehrenamtlich für das Ressort Dressur verantwortlich. Umfangreiches Tätigkeitsfeld übernommen: „Allein, dass man an mich herangetreten und mir die Aufgabe zutraut, ehrt mich schon“, sagt Albrecht, die sich jetzt erst einmal in ihr neues Aufgabenfeld hineinfuchsen muss. Über einen Mangel an Arbeit wird sie sich zumindest nicht beklagen können: Sie ist deutschlandweit Ansprechpartnerin für alle Fragen der jungen Dressurreiter (bis U21) sowie der Jugend-Bundestrainer. Sie ist auch Vertreterin der Jugend im Deutschen Olympischen Komitee für Reiterei (DOKR) und Mitglied in der AG-Nachwuchs-Spitzendressursport. Zudem sitzt sie im Sichtungs- und Nominierungsausschuss für Pony, Children (U14), U18-Junioren sowie der Jungen Reiter (U21). Darüber hinaus wird sie zusammen mit U18- und U21-Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zur Strohen bundesweit Sichtungslehrgänge der besten Nachwuchsdressurreiter durchführen. Für den Bereich Pony und Children übernimmt neben Bundestrainerin Carolin Roost die Mannschafts-Olympiasiegerin Heike Kemmer aus Walle diese Aufgabe. Kemmer wurde zudem als Vertreterin für den Bereich Dressur in den Disziplinarausschuss der AG Nachwuchs gewählt. Ihre erste Amtshandlung hat Albrecht inzwischen hinter sich. Der Zeitplan für Termine von Sichtungslehrgängen für das Jahr 2021 war eigentlich bereits erstellt. Doch in Coronazeiten musste nun per Videokonferenz unter anderem zusammen mit den Bundestrainern ein Plan B aus dem Hut gezaubert werden. Celler Pferdesportlerin mit viel Dressur-Erfahrung: Ganz so überraschend kam die Nominierung Albrechts für das Amt allerdings nicht. Die 63-Jährige verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen in diesem Bereich und besitzt seit 1979 die Trainerlizenz, die sie noch heute beim Reitunterricht in ihrem Stammverein, dem Reit- und Fahrverein (RuF) Westercelle/Altencelle, anwendet. Auch hat sie viele Turniere organisiert und sich auf Vereins- und Kreisebene ehrenamtlich engagiert. Darüber hinaus war sie FEI-Para-Richterin und ist Mitglied der Richterkommission in Hannover. Zudem hat sich Albrecht in den vergangenen Jahren als Wertungsrichterin bis zur Klasse „National Grand Prix“ deutschlandweit einen Namen gemacht. Allein für diese Aufgabe wäre sie im vergangenen Jahr an rund 25 Wochenenden zu entsprechenden Veranstaltungen unterwegs gewesen. „Viele Turniere sind coronabedingt allerdings ausgefallen“, sagt sie. „Aber normalerweise sind wir viel unterwegs.“ Mit „wir“ meint sie sich und ihren Mann Karl-Heinz Albrecht. „Er ist ja genauso pferdeverrückt wie ich. Sonst würde das alles gar nicht gehen“, so Albrecht. Seit der Kindheit dem Pferdesport verfallen: Ihre Begeisterung für den Pferdesport hatte bei Cornelia Albrecht früh begonnen. 1957 in Celle geboren, bekam sie, als kleines Kind noch in Klein Hehlen lebend, erste Kontakte zur Reiterei. „Für 50 Pfennig durfte ich einmal in der Woche beim RuF Herzogstadt reiten“, erzählt sie rückblickend. Richtig los ging es aber erst, als die Familie 1969 nach Westercelle zog. „Gegen den Widerstand meiner Eltern habe ich mich dort immer im Pferdestall rumgetrieben“, erzählt die Reiterin mit einem Lachen. Doch das in ihr entfachte Feuer für den Pferdesport war nicht mehr zu löschen. Seit 1974 ist sie Mitglied beim RuF Westercelle-Altencelle. Nach der Ausbildung zur Sparkassenkauffrau kaufte sie sich ihr erstes eigenes Pferd. Über viele Jahre ritt Albrecht Turniere und Dressur bis zur Klasse S*. Heute sitzt sie kaum noch auf dem Pferderücken. Bei einer derart hohen Anzahl von ehrenamtlichen Tätigkeiten ist das wohl auch kein Wunder.