Udo Berger ist seit vielen Jahren ehrenamtlich beim MTV Müden im Einsatz

Die „Perle der Südheide“ wie Müden an der Örtze gern bezeichnet wird, war schon immer die Heimat von Udo Berger. Der Ort ist sein zu Hause. Dort ist er geboren und aufgewachsen, hat dort seine Lehre absolviert und eine Familie gegründet. Gerade erst hat er mit viel Eigenarbeit ein neues Haus gebaut. Darin wohnt er zusammen mit seiner Frau Matina, mit der er seit über 40 Jahren verheiratet ist. In dem Ort, in dem Heidesee, Wildpark und angrenzende Heideflächen zahlreiche Touristen anlocken, fühlt sich der 63-Jährige einfach wohl. Nicht zuletzt auch aufgrund des MTV Müden, dem Verein, für den er sich seit Jahren engagiert und in den er gern seine Freizeit investiert. Bis 2018 war er zuvor 23 Jahre lang Vorsitzender des über 800 Mitglieder zählenden Klubs. Inzwischen ist er „nur“ noch als 2. Kassenwart aktiv und kümmert sich um die Mitgliederverwaltung. Vereinsvorsitz in jüngere Hände abgegeben: Warum er seine Tätigkeit als Vorsitzender vor zwei Jahren abgegeben hat? Die Antwort kommt schnell und mit einem Lächeln auf seinem Gesicht: „Bevor sie mich vom Hof jagen, sollten lieber die jungen Leute in der ersten Reihe stehen. Und die machen das jetzt sehr gut“, sagt Udo Berger, seit 2019 Ehrenmitglied des MTV. Für ihn sei es einfach an der Zeit gewesen, die Aufgaben in jüngere Hände abzugeben. Mit Markus Haydl war schnell ein engagierter Mann für den MTV-Vorsitz gefunden. Dieser hat großen Respekt vor der Arbeit seines Vorgängers. „Udo hat das Amt mit Passion ausgeführt und Entscheidungen mit Weitblick und immer im Dienste des gesamten Vereins getroffen“, so Haydl, „und dabei hat er immer sein freundliches Wesen bewahrt. Er hat schon riesige Fußstapfen hinterlassen.“ Ehrenamtliche Tätigkeit nicht selbstverständlich: Berger ist froh, einen guten Nachfolger gefunden zu haben. „Aufgaben in einem Vereinsvorstand zu übernehmen, ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Da hängt schon viel Arbeit dran“, so Berger und fügt kritisch an: „Die Politik betont immer, wie wichtig das Ehrenamt ist. Aber was die Vereine, insbesondere bei der Kassenführung leisten müssen, ist ehrenamtlich eigentlich nicht zu machen.“ Dabei sei ein Sportverein insbesondere für das Leben im ländlichen Bereich unersetzlich. „Ich sehe den Verein als Institution im Ort, die kostengünstig Breitensport anbietet.“ Und das gehe nur, wenn dort alle zusammenstehen. Das galt auch für seine Zeit als Vorsitzender. „Mir war es immer wichtig, dass wir die Vorstandsarbeit als Team verstehen“, so Berger. „Und ich habe immer ein Topteam um mich herumgehabt.“ Ein Vorsatz, den sich auch sein Nachfolger zur Maxime gesetzt hat. Müden ist die Heimat von Udo Berger: Udo Berger, der seine Schulzeit erst in der Grundschule in Müden und anschließend die Realschule in Hermannsburg besuchte und eine Lehre zum Elektriker absolvierte, hatte als Kind mit Turnen beim MTV begonnen. Später wechselte er zum Handball. Dort hatte er als Trainer der weiblichen Jugend auch seine erste Station im Ehrenamt. „Wenn Handball anstand, spielte alles andere keine Rolle mehr. Auch auf Familienfeiern musste man dann auf mich verzichten“, so Berger, der im Herrenbereich ab 1977 einige Zeit für die zweite Mannschaft des TuS Bergen in der damaligen Heideliga spielte. Ein Mitbegründer der HSG Matheide: Ein Jahr zuvor hatte er sich für zwölf Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet und gehörte zur Radartruppe in Faßberg. In dieser Zeit durchlief er mehrere Sportlehrgänge und erlangte unter anderem die C-Lizenz im Handball. Vor Ablauf seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr besuchte Berger für zwei Jahr die Technikerschule in Weilberg mit Richtung Datenverarbeitung. In dieser Zeit trat der Sport in den Hintergrund. „An den Wochenenden stand ganz klar die Familie im Vordergrund“, so der zweifache Vater, der nach Weiterbildung, die er mit der Fachhochschulreife abschloss, später in verschiedenen Firmen als Serviceleiter für Großcomputersysteme im norddeutschen Raum arbeitete. Eine Aufgabe, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand vor gut zwei Jahren ausführte. Vom Trainer zum Abteilungsleiter: Direkt nach der Zeit in Weilberg heuerte Udo Berger wieder beim MTV Müden an und übernahm das Training der Damenmannschaft, in der auch seine Frau spielte. Als inzwischen zum Spartenleiter gewählter Vertreter des MTV war er 1992 maßgeblich an der Gründung der HSG Matheide beteiligt. Bei der Handballspielgemeinschaft, die aus den Vereinen ASV Faßberg, TuS Unterlüß und MTV Müden bestand, war er als Kassenwart und Trainer der 2. Herren aktiv. Allerdings war das HSG-Abenteuer nach Differenzen zwischen den beteiligten Klubs nur zwei Jahren wieder beendet. Als Vorsitzender immer mit angepackt: Als wenig später die Anfrage kam, das Amt es Vorsitzenden beim MTV Müden zu übernehmen, das zuvor 25 Jahre lang von Hermann Eggers ausgefüllt wurde, übernahm er auch das. „In der Jugend habe ich viel Gutes durch den Verein mitbekommen. Das wollte ich in irgendeiner Form zurückgeben“, erklärt der 63-Jährige seine Motivation. „Letztlich ist es aber auch die Gemeinschaft im Verein, die Spaß macht und die mich antreibt. Und organisieren und strukturieren liegt mir, das habe ich immer gerne gemacht.“ Doch nicht nur das. Als zum Beispiel ein neuer Carport für die Vereinsbusse gebaut wurde, ein Beachvolleyball eingerichtet wurde, die Nassbereiche in den Umkleiden erneuert werden mussten oder auch die Neugestaltung des Aufenthaltsraumes in einen multifunktionalen Raum anstand, war Berger mit dabei und hat die Eigenarbeit der Mitglieder tatkräftig unterstützt. „Man muss schon vorweggehen“, sagt er dazu. Stolz auf tatkräftige Mitglieder des MTV Müden: Udo Berger verbindet viele schöne Erinnerungen mit dem MTV. „Sicherlich gab es immer wieder Leute, die nicht zufrieden waren. Man kann es eben nicht allen recht machen. Aber man bekommt auch sehr viel Zuspruch. Das gleicht das alles wieder aus“, sagt der ehemalige Vorsitzende. Er ist stolz darauf, wie sich die Mitglieder seines Vereins tatkräftig dafür engagieren, auch größere Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Er erinnert sich an die Organisation von Crosslauf-Meisterschaften, dem Müdener Triathlon oder den Radtouristik-Rundfahrten aber auch an große Handballturnier und Schwimmfeste. Und natürlich gehören die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums 2013 zu den absoluten Höhepunkten. Aber auch an eine Radtour über sieben Tagesetappen zum Turnfest in München sowie vom MTV Müden durchgeführte Jugendfreizeiten für Handballmannschaften im Sportleistungszentrum im französischen Yerville erinnert sich Udo Berger gern zurück. „So etwas geht nur, wenn man es gemeinsam macht“, sagt der überzeugte Teamplayer. Gemeinsam macht alles noch mehr Spaß. Dass er in seinem Verein dabei nicht mehr in der ersten Reihe stehen möchte, ändert nichts daran.