Mehr als über die Niederlage ärgerte sich Bergens Trainer Dominik Blancbois über das Zustandekommen. Seine Wut richtete sich gegen das Schiedsrichtergespann. „Ich sage es ganz deutlich: Wir sind verarscht worden“, so Blancbois. „Jeder 50:50-Pfiff wurde gegen uns entschieden, da wurden falsche Spielerinnen mit Zeitstrafen belegt und Schrittfehler angezeigt, wo gar keine waren.“
In dieses „Vier-Punkte-Spiel“, wie es der Coach im Vorfeld bezeichnet hatte, kam Bergen halbwegs gut hinein. Beiden Teams merkte man an, was auf dem Spiel stand. Aber angesichts der Wichtigkeit der Partie konnten die Zuschauer in der Heisterkamp-halle auch keinen spielerischen Leckerbissen erwarten. Wenige Sekunden vor der Pause brachte Katharina Harms Bergen mit 10:9 in Führung. Und auch nach dem Wechsel blieben die Grün-Weißen, bei denen sich die in den Kader zurückgekehrte Svenja Glasewald als sichere Siebenmeterschützin zeigte, am Drücker.
Doch dann kam die Phase, die Bergen letztlich den Sieg kostete: Nach 36 Minuten führten die Gastgeber 14:10, zwölf Minuten später lag Bergen 14:17 hinten. „In dieser Zeit sind wir durch klare Fehlentscheidungen der Schiedsrichter in doppelter Unterzahl und kriegen im Anschluss die nächste Zwei-Minuten-Strafe wegen nichts“, schimpft Blancbois, der selbst Schiedsrichter ist.
Zwar kam Bergen in der Schlussphase auf ein Tor heran, „aber immer wenn wir die Chance zum Ausgleich hatten, wurden wir zurückgepfiffen“, meint der Coach. Als Kim Klauenberg in der letzten Minute ihre dritte Zeitstrafe kassierte, waren die Punkte endgültig futsch. „Der Klassenerhalt rückt natürlich in immer weitere Ferne“, so Blancbois. „Aber in den letzten sechs Partien spielen wir mit Peine und Wolfsburg noch gegen zwei weitere direkte Abstiegskonkurrenten. Wir kämpfen weiter“, versichert der Trainer.
TuS Bergen: Döhler – Klauenberg (2), Harms (1), Kautz (3), Wellmann (3), Jan. Bremer, Sandvoß (3), Glasewald (7/5), Schuba (1), Wernert, Könecke, Jas. Bremer.