„Das ist nicht nur ein Verlust für den HBV, sondern auch für den Sport in Celle“, erklärt Kaplick. Mehr als zehn Jahre hat die Rückraumspielerin in Celle gewirkt, hat mit dem inzwischen insolventen früheren Bundesligisten SVG Celle Aufstiege und Abstiege mitgemacht und war zuletzt nicht nur Trainerin beim HBV und den Oberligadamen des SV Garßen-Celle II, sondern auch für einige Rückrundenspiele wieder zurück auf der Platte. Für den Landesligisten SV Altencelle bewies sie ihre Wurfgewalt und war nicht unbedeutend für den Aufstieg des Teams in die Oberliga. „Mit ihr hätten wir es für die kommende Saison deutlich einfacher gehabt“, sagt Altencelles Teammanager Reinhard Roselieb. Für seine Abteilung sei der Fortgang ein herber Verlust.
Verschuren soll den Drittliga-Neuling Garrel „nicht nur von der Bank aus unterstützen“, sondern mit ihrer Erfahrung aus der ersten Liga beim SVG Celle und Bayer Leverkusen, wo sie in der Saison 2013/14 gespielt hat, auch aufs Parkett bringen, gibt der BV Garrel an. „Wir sind sehr glücklich über die Zusage von Renee, ihre langjährige Bundesligaerfahrung wird uns beim Projekt ,dritte Liga‘ sehr hilfreich sein“, freut sich Norbert Bruns, Abteilungsleiter des BV Garrel, über die Zusammenarbeit. Verschuren, die bereits die B-Lizenz besitzt, plant nun den Erwerb der A-Lizenz. Beim BV Garrel wird sie zudem die Nachwuchstalente in der weiblichen C-Jugend trainieren.
„Wir hätten sie gerne behalten“, da sind die beiden Celler Roselieb und Kaplick einig. Der Wunsch zum Wechsel kam für die Verantwortlichen allerdings nicht überraschend, es habe einen permanenten Austausch über Verschurens Zukunftspläne gegeben. Doch sowohl Roselieb habe stets „Hoffnung“ auf die Verlängerung gesetzt, auch Kaplick glaubte bis zuletzt an das „Glück“ Verschuren halten zu können. Die beiden Verantwortlichen sind der Niederländerin dankbar. „Das gönnen wir ihr, und unterstützen ihren Wunsch als professionelle Trainerin zu arbeiten“, sagt Kaplick. Auch aus Altencelle kommen Lobeshymnen: „Sie ist ein toller Mensch, ich freue mich für sie persönlich. Nun bekommt sie als Trainerin eine große Chance“, ergänzt Roselieb.
Als Trainerin einer Herrenmannschaft sei Verschuren schon eine „kleine Besonderheit“ gewesen, erzählt HBV-Chef Kaplick. „Die Zusammenarbeit hat sich als sehr positiv herausgestellt mit einer sehr positiven Atmosphäre.“ Kaplick hätte sich Verschuren auch als mögliche Trainerin des gescheiterten Projektes eines neuen Celler Drittliga-Vereins vorstellen können. Verschuren selbst hat seit Tagen nicht auf Anrufe und Anfragen reagiert.
Mit Renee Verschuren verlässt eine Identifikationsfigur des Celler Handballs die Herzogstadt. Die Vollblut-Sportlerin wird hier fehlen, denn „so jemanden wie Renee gibt es in Celle nicht“, resümiert Altencelles Handball-Chef Roselieb.