Kreissportbund Celle bietet Sport am Kindergartenzaun an

Der kleine Jonas ist am Anfang noch etwas skeptisch. Was machen die beiden Leute da hinter dem Zaun der Kita „Eschennest“ in Eschede? Und was haben die Handpuppen zu bedeuten? Des Rätsels Lösung: Heelje Ahlborn vom Kreissportbund (KSB) Celle führt heute zusammen mit Daniel Echner vom Bundesfreiwilligendienst die Aktion „Sport am Kindergartenzaun“ durch. Spielerisch werden die Kinder draußen zur Bewegung animiert – natürlich coronakonform, denn der richtige Abstand ist durch den Zaun vorgegeben. Weg voller imaginärer Hindernisse: Die Übungsleiterin erzählt eine Geschichte über den Hasen „Hoppel“ und den Igel „Bürste“. Sie wollen zur anderen Seite des Waldes, denn sie sind zur Geburtstagsfeier von Frau Eule eingeladen. Dabei müssen sie viele Hindernisse überwinden. Ahlborn und Echner machen die Bewegungen vor und die Kinder ahmen sie nach. Der Ablauf besteht aus drei Teilen: Zunächst wärmen sich die Kinder auf. Hier ist vor allem Echner gefragt, der die Kleinen zu Hampelmännern und zum Arme schwingen ermutigt. Dann folgt die Geschichte. Zuletzt steht der „Cool down“ an, die erfolgreichen Abenteurer machen noch einige Streck- und Dehnübungen. Training für Körper und Geist: Auf dem imaginären Weg gilt es so manche Herausforderung zu meistern: Ein Wildschwein will die Verpflegung der Helden stehlen, also wird es mit Eicheln beworfen. Die Kinder hüpfen über Moosfelder, pflücken Äpfel und balancieren auf einem Baumstamm. Dass die Hindernisse nicht wirklich da sind, scheint dem Vergnügen keinen Abbruch zu tun. „Mit dieser Bewegungseinheit werden Gleichgewichtssinn, Orientierungsfähigkeit, Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit trainiert“, erläutert Ahlborn. „Außerdem verbessern die Kinder ihre sozialen Kompetenzen und ihre Sprache.“ Gerade der kommunikative Anteil dürfe nicht unterschätzt werden, so Kita-Leiterin Renate Stauche: „Diese Fähigkeiten jetzt zu trainieren, ist äußerst wichtig für die spätere Entwicklung der Kinder.“ Sportvereine können Konzept aufgreifen: Die Abenteuergeschichte gehört zum „Mini-Sportabzeichen“, das Drei- bis Sechsjährige ablegen können. Die Kooperation zwischen der Kita „Eschennest“ und dem KSB Celle besteht schon seit einigen Jahren. „Wir haben sofort zugesagt, als uns der KSB das Angebot gemacht hat, die Aktion in Corona-Zeiten weiterzuführen“, betont Stauche. „Wir möchten das Projekt auch in Zukunft fortsetzen.“ Alle teilnehmenden Kitas erhalten Informationen zu den umliegenden Sportvereinsangeboten für Kinder. So soll die Teilnahme am Kinderturnen in den Vereinen gefördert werden. „Die Sportvereine können das Konzept aufgreifen und selbst vor den Kitas umsetzen“, sagt Ahlborn. Aktion kommt gut an: Nach rund 20 Minuten haben „Hoppel“ und „Bürste“ übrigens ihr Ziel erreicht, und die Vorturner schauen in glückliche Gesichter. „Das war toll“, freut sich Jonas. „Die Geschichte war sehr schön.“