Konstruktives gab es in den ersten 45 Minuten praktisch nicht zu sehen. Beide Mannschaften spielten so, wie es ihr Tabellenstand vermuten ließ. Nach dieser trostlosen und absolut niveauarmen ersten Halbzeit, aus der es aus Sicht der Gastgeber rein gar nichts Positives zu berichten gab, kamen die Schwarz-Weißen mit Beginn der zweiten Spielhälfte auf einmal wie verwandelt aus der Kabine. Angetrieben von den zuvor „unsichtbaren“ Dennis Runge und Kevin Schöneck schickte man sich an, Soltaus nicht unverdiente 1:0-Führung (31.) durch Niklas Prigge noch umzubiegen. Jetzt wurde endlich Druck aufgebaut und der Gegner früh gestört. Nachdem Schöneck mit einem Weitschuss zuvor nur die Oberkante der Latte getroffen hatte, verwertete er einen schönen Steilpass von David Seymour zum überfälligen 1:1 (59.). Doch bereits im Gegenzug stellte Mika Gonzales nach Konter die erneute Gästeführung (60.) her.
Aber Eschede drängte weiter. Den verdienten 2:2-Ausgleich (71.) markierte Dennis Runge, nachdem ein Direktschuss von Christopher Gierke zuerst in Soltaus Abwehr hängengeblieben war. Jetzt nahm der offene Schlagabtausch erst recht Fahrt auf.
Aber offen zeigte sich leider auch Eschedes Abwehr, die in der 78. Minute das 2:3 durch Sebastian Meene zuließ. Die Schlüsselszene des Spiels bekamen die etwa 150 Zuschauer in der 85. Minute zu sehen. Dennis Runge scheiterte mit einem gar nicht mal so schlecht geschossenen Strafstoß (Foul an Schöneck) am glänzend reagierenden Gästetorwart Ben Hirschmann. „Wir sind zuvor zweimal zurückgekommen und wenn das Spiel dann 3:3 ausgeht, hätte man damit noch leben können“, meinte dazu Trainer Ewert. Doch es kam anders. Eschede gab jetzt seine Abwehr komplett auf und kassierte nach Kontern (87./91.) noch zwei weitere Tore. „Durch unsere zahlreichen Fehler im Defensivbereich haben wir es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Das kann man nicht ausgleichen und so ist natürlich kein Blumentopf zu gewinnen“, stellte der gefrustete TuS-Coach fest.
Von Jochen Strehlau