Celle

Altenceller Handballer geben Trainer den Laufpass - Kahle übernimmt

Mehr oder weniger klammheimlich hat Handball-Verbandsligist SV Altencelle einen Wechsel auf der Position des Trainers vorgenommen. Bereits im Auswärtsspiel beim MTV Braunschweig saß für den offenbar bereits am vergangenen Mittwoch entlassenen Spielertrainer Stefan Schmidt-Kolberg beim SVA Martin Kahle auf der Trainerbank. Aber auch er konnte die letztlich deutliche 22:29 (7:16)-Niederlage des abstiegsbedrohten Teams nicht verhindern.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 21. Jan. 2018 | 17:43 Uhr
  • 09. Juni 2022
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  • 21. Jan. 2018 | 17:43 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Celle.

Celle. Weshalb die Altenceller kurzfristig eine Veränderung auf der Trainerposition vornahmen, blieb im Dunkeln. In einer kurzen Mitteilung, die der Verein am Samstag veröffentlichte, hieß es unter anderem: „Der SVA und Spielertrainer Stefan Schmidt-Kolberg gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Der Verein bedankt sich bei Stefan für sein Engagement, sein Herzblut und die geleistete Arbeit mit und rund um die Mannschaft herum ...“

Über die Gründe, die zur kurzfristigen Trennung von Schmidt-Kolberg geführt haben, gab es keine weiteren Informationen: „Zu dem Trainerwechsel wird es kein Statement mehr geben“, sagte SVA-Manager Reinhard Roselieb auf Nachfrage. Nach CZ-Informationen soll es in einer Mannschaftssitzung bei einigen Spielern Tendenzen gegen Schmidt-Kolberg gegeben haben. Der Ex-Trainer soll zuvor die Vertrauensfrage gestellt haben.

Für den neuen Coach Martin Kahle, der die Mannschaft ohnehin in der kommenden Saison übernehmen sollte, kam die Entwicklung überraschend. „Das kam jetzt schneller als erwartet und geplant“, so Kahle, der bis zum März des vergangenen Jahres die Bundesligafrauen des SVG Celle trainiert hatte. Erst im Dezember hatten sich der B-Lizenzinhaber und der SVA auf eine Zusammenarbeit ab der Saison 2018/2019 geeinigt. Diese startet nun einige Monate früher. Kahle sei Mitte der vergangenen Woche von Roselieb darum gebeten worden, die Mannschaft sofort zu übernehmen. Am Donnerstag leitete er erstmals eine Übungseinheit beim SVA. „Dass ein Trainerwechsel mitten in der Saison immer unglücklich ist, ist klar. Jetzt ist es aber nun einmal so“, sagt er. Es gehe nunmehr darum, dass sich Mannschaft und Trainer schnell kennenlernen. „Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie dazu, was auf dem Platz passieren soll.“ Es warte also viel Arbeit auf ihn und sein neues Team. Kahle ist allerdings überzeugt davon, dass im SVA-Kader genügend Potenzial vorhanden ist, um das Ziel Klassenerhalt zu schaffen. „Die PS, die die Mannschaft hat, müssen jetzt auf die Straße“, erklärt der neue SVA-Coach.

In Braunschweig hatten die Altenceller dies noch nicht ganz geschafft. Auch die Unterstützung von 120 mitgereisten SVA-Fans, die in der Braunschweiger Sporthalle „Alte Waage“ für mächtig Stimmung sorgten, reichte nicht für eine Überraschung. Der MTV stellte das bessere Team und sorgte schon vor der Pause für klare Verhältnisse. „Eine gute Halbzeit reicht nicht, um zu gewinnen“, meinte Außenspieler Sebastian Ebel nach einer letztlich deutlichen Niederlage.

Denn nach der Pause kam die Mannschaft trotz des deutlichen Rückstandes motiviert aus der Kabine. Angetrieben von Spielmacher Henrik Weinmann, wurde der Neun-Tore-Rückstand bis zur 40. Minute auf 13:19 verkürzt. Doch die Hoffnung, die Partie offener zu gestalten, war nur von kurzer Dauer. Zwar stand Altencelle in der Abwehr weitestgehend sicher, produzierte aber im Angriff zu viele leichte Fehler. Nach individuellen Fehlern oder schlechten Torabschlüssen kam Braunschweig immer wieder ins Gegenstoßspiel. „Das haben wir nicht in den Griff bekommen“, sagte Kahle. Das Umschaltspiel seines Teams habe nicht funktioniert. Die Braunschweiger waren einfach schneller auf den Beinen. So wuchs der Rückstand bis auf zwölf Tore (16:28/53.) an.

Angetrieben von der Fangemeinde sorgte das nie aufsteckende SVA-Team in der Schlussphase dafür, dass das Kahle-Debüt nicht in einem Debakel endete. Teammanager Reinhard Roselieb war trotz der Niederlage zufrieden. „Die kämpferische Einstellung hat mir gut gefallen. Braunschweig war einfach besser“, sagte er. „Unser Blick ist jetzt auf das nächste Spiel gegen HSG OHA gerichtet. Da wollen wir wieder punkten.“

SV Altencelle: Kl. Nowak, Rodehorst – Mummert (1), Michelmann (1), Ka. Nowak (1), Krumwiede, Kisser (1), Wernig (1), Weinmann (7), Ebel (1/1), Bode (6), Fink, Herbst (3/3), Petersen.

Von Stefan Mehmke

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