Max Dehning ist vom DLV zum Nachwuchsspeerwerfer des Jahres ernannt worden

Normalerweise gibt sich Max Dehning ziemlich gelassen. Auch nach Rekordwürfen bricht der junge Speerwerfer der LG Celle-Land nicht in große Jubelorgien aus. „Er ist halt eine ziemlich coole Socke“, sagt sein Trainer Björn Lippa und lacht. Doch in einem Zug mit Johannes Vetter genannt zu werden, macht den 16-jährigen Leichtathleten aus Hermannsburg dann doch stolz wie Bolle. Gerade erst wurde der Weltjahres-Erste Vetter, dem in diesem Jahr mit 97,76 Meter der zweitweiteste Wurf in der Geschichte des Speerwerfens gelang, vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zum „Ass des Jahres“ ernannt. Gleich daneben prangt der Name von Max Dehning, hinter dem die Bezeichnung „Nachwuchstalent des Jahres“ steht. „Wenn man eine solche Mitteilung bekommt, die zeigt, dass man beim DLV ins Visier geraten ist, ist das schon ein tolles Gefühl“, sagt der 16-Jährige. „Das gibt mir gleich zusätzliche Motivation, noch mehr erreichen zu wollen.“ Auszeichnung für Max Dehning kommt nicht von ungefähr: Die Auszeichnung für den Hermannsburger kommt nicht von ungefähr. In diesem Jahr hatte er die Deutschen Winterwurfmeisterschaften für sich entschieden und sich im Sommer auch den Titel bei den Deutschen U18-Meisterschaften gesichert. Zusätzlich hat Dehning seine persönliche Bestleistung mit dem 700 Gramm schweren Speer innerhalb von nicht einmal einem Jahr um fast 25 Meter in die Höhe geschraubt. Die Bestmarke des Schülers liegt jetzt bei 75,57 Metern. Enorme Leistungsexplosion durch mehr Training erreicht: „Das ist schon eine extreme Leistungsexplosion“, sagt sein Trainer, für den die Entwicklung seines Schützlings aber keineswegs überraschend kommt. „Er ist nicht nur ein riesiges Talent“, so Lippa, „er hat einfach mehr trainiert.“ Das sieht Max Dehning genauso. „Bis zum ersten Lockdown habe ich noch in Burgdorf Handball gespielt und nicht soviel Leichtathletik gemacht“, erzählt er. „Aber dann habe ich gemerkt, dass mir Speerwerfen mehr Spaß macht und dass ich dabei gute Erfolge habe. Den Weg wollte ich intensiver weitergehen.“ Trainer Björn Lippa verfolgt Entwicklung mit Begeisterung: Fortan war nahezu täglich Speerwurf-Training angesagt. Björn Lippa verfolgt die Entwicklung mit großer Begeisterung: „Die Leistungen von Max gingen steil bergauf. Wenn man sich von ihm Videos von Januar/Februar ansieht und sie mit dem jetzigen Zeitpunkt vergleicht, sieht man deutlich, dass er sich technisch enorm verbessert hat. Dazu ist er bestimmt zehn Zentimeter gewachsen und hat deutlich an Muskelmaße zugelegt.“ Gleich bei seinem erster Wettkampf nach der ersten Corona-Pause schleuderte Dehning den Speer im Juni auf 69,53 Meter. Bei den Deutschen Meisterschaften knackte er Anfang September erstmals die 70-Meter-Marke (73,42 Meter) und warf zwei Wochen später seine neue persönliche Bestmarke. Ein Nachwuchstalent mit einem "schnellen Arm": „Max hat noch mehr drauf“, ist Lippa überzeugt. Der Coach hatte schon früh das Potenzial erkannt, das in seinem Schützling schlummert. Dabei erinnert er sich an einen Wettkampf, den der damals noch Elfjährige – seinrzeit mit einem Ball – absolvierte. Die Kampfrichter hatten seinen Wurf bei der 30-Meter-Marke erwartet. „Max hat sie erstmal weiter nach hinten geschickt und den Ball dann 55 Meter weit geworfen“, so Lippa, der auch von einem DLV-Lehrgang im vergangenen Jahr berichtet, bei dem unter anderem die Wurfgeschwindigkeit der einzelnen Athleten gemessen wurde. Anschließend meinte der damalige Bundestrainer Fritz Brockhof, dass er schon viele Leute erlebt habe, die einen „schnellen Arm“ haben. Aber so etwas wie bei Max habe er noch nie gesehen. Dehning nimmt deutschen U18-Rekord ins Visier: All das nimmt das Speerwurf-Talent gelassen. Er macht lieber Pläne für die kommende Saison und setzt sich neue Ziele. Im italienischen Rieti werden 2021 die U18-Europameisterschaften ausgetragen. Da will er unbedingt dabei sein. Ach ja – und den Deutschen U18-Rekord, der bei 83,94 Meter steht und 2015 vom amtierenden Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul aufgestellt worden war, will er auf jeden Fall knacken. „Ende Januar oder Anfang Februar sind die ersten Wettkämpfe geplant. Dann werden wir ja sehen, wo die Reise hingehen kann“, sagt er. Bis dahin wird sieben Mal in der Woche hart trainiert. „Als Mitglied des Bundesnachwuchskaders dürfen wir ja weiter trainieren“, sagt er und weiß beim Blick auf seine Freunde um die Besonderheit dieser Ausnahme: „Die spielen zum größten Teil Fußball und da läuft das Training in Coronazeiten ziemlich eingeschränkt.“