Judo : Nienhäger Judoka verzichten auf 2. Bundesliga

Sie haben das Für und Wider abgewogen und es sich dabei nicht leicht gemacht. Am Ende stand bei den Judo-Männern des SV Nienhagen aber der Entschluss fest: „Wir verzichten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga“, verkündet Judo-Abteilungsleiter und Trainer Maik Edling. Auch in der kommenden Saison wird die SVN-Mannschaft also in der Landesliga antreten – und dort wieder auf die Lokalkonkurrenten TuS Hermannsburg und SV Hambühren treffen. Erster Kampftag ist am 14. März. Kadererweiterung unumgänglich: Der Bundesliga-Traum, er muss am Jahnring noch auf seine Erfüllung warten. „Aktuell sprechen zu viele Gründe gegen diesen Schritt“, meint Edling. Zwar sei seine Mannschaft „heiß“, sich eine Etage höher mit Gegnern aus einer der vier Zweitliga-Staffeln zu messen. Aber erstens hält der 46-Jährige seine Jungs, von denen viele erst 16 und 17 Jahre alt sind, noch für zu jung, um im deutschen Judo-Unterhaus gegen gestandene Kämpfer zu bestehen. Und zweitens hätte Nienhagen seinen Kader deutlich erweitern müssen. Grund: In der 2. Liga sind an einem Tag Hin- und Rückkämpfe angesetzt, bei denen man in mindestens drei Gewichtsklassen die Kämpfer austauschen muss. Bei sieben Gewichtsklassen sind das mindestens zehn Kämpfer, die zum Einsatz kommen müssen. „Wenn man eine Klasse nicht besetzen kann, kostet das gleich eine Geldstrafe“, weiß Edling. Finanzen spielen eine Rolle: Auch finanzielle Überlegungen spielten bei der Entscheidung eine Rolle. „Da geht es um 6000 bis 7000 Euro, die wir schlichtweg nicht haben“, so der Trainer. Gänzlich ad acta gelegt hat Edling die Bundesliga-Pläne aber nicht: „Wir gehen jetzt erstmal in die neue Saison und bewerten die Situation in einem Jahr neu.“ Neuzugänge stehen fest: Für die Landesliga, die Nienhagen in der vergangenen Mannschaftssaison ohne Punktverlust klar dominierte, gibt es bereits personelle Verstärkungen. Johannes Kirschmann kommt aus Holle, Johannes Koschel stößt von den Judoka des JSC Hannover-Süd zum Team, und vom Lingener JV kommen Fabian Jeske und Peter Schrumpf. Mit René Tiedke und Niko Mankowski kann Edling zwei Rückkehrer im Team begrüßen. Und dann ist da noch die Nienhäger Nachwuchsmannschaft, die amtierender Deutscher U18-Vizemeister ist. Aus ihr rutscht mit Salih Ayas, Moritz Fuchs und Pascal Reichert ein vielversprechendes Trio in den Männer-Kader. „Damit sind wir erneut hervorragend aufgestellt“, freut sich Coach Edling. SV Nienhagen meldet wieder Frauen-Team: Das gilt übrigens auch für die Judo-Kämpferinnen vom Jahnring: Nach mehr als zehn Jahren wird SV Nienhagen wieder eine Frauen-Mannschaft melden – ebenfalls in der Landesliga.

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