„Ausgeglichener kann ein Spiel nicht verlaufen“, stellte Trainer Jörg „Jimmy“ Matthe fest. Drei Minuten vor dem Ende sah er die erste Führung des Spitzenreiters in der zweiten Halbzeit (26:27). Maxi Kirchhoff glich zwar noch zum 27:27 aus, doch 90 Sekunden vor dem Ende erzielte Bremervörde den glücklichen Siegtreffer. Bergens anschließende 7:6-Überzahl blieb ohne Erfolg.
Zu allem Überfluss verletzte sich Kreisläufer Andreas Bothe ohne gegnerische Einwirkung schwer am Knie. „Wenn Du oben stehst, gewinnst Du diese Spiele und wenn Du unten stehst, musst Du das Positive aus dem Spiel ziehen: dass Du gegen alle Mannschaften mithalten kannst. Am Schluss war Bremervörde eventuell den Tick cleverer als wir“, sagte Matthe.
TuS Bergen: Lühmann, Brandl – Böhling (14/6), Bothe (1), Herbst (2), Blancbois (3), Witte (3), Kirchhoff (3), J. Sieve (1), Brodde, Horstmann, Becker, Withoeft, S. Sieve.
MTV Rosdorf – SV Altencelle 27:29 (14:13)
Während die drei mitgereisten Fans im damit fast ausverkauften SVA-Fanblock und die Mannschaft jubelten, waren die Rosdorfer stinksauer. Sie fühlten sich ungerecht behandelt vom Schiedsrichtergespann Manuel Kizakis und Dave Elliot Walsh. Das sah SVA-Co-Trainer Felix Michelmann anders: „Das junge Gespann hat sich dem keineswegs guten Niveau des Spiels angepasst, aber sicherlich nicht einseitig gepfiffen.“ Auch die Rote Karte gegen Rosdorfs Torjäger Philipp Nörtemann, der einen Gegenstoß Altencelles regelwidrig unterband, sei richtig gewesen.
In der ersten Hälfte zeigte Altencelle die altbekannten Schwächen: Im Angriff wurden die Chancen nicht gut genutzt und in der Abwehr taten die Spieler nicht genug, unterstützten sich zu wenig und lagen folgerichtig meist zurück. In der 28. Minute stand es sogar 14:10 für die Göttinger.
Die Rot-Gelben kamen wie verwandelt aus der Kabine. Die eh schon guten Torhüter hielten alles, was zu halten war – darunter drei Strafwürfe. Zudem stand die Abwehr und vorne spielten die Gäste einen sicheren Ball. Zudem hatten die Altenceller mit Justus Krumwiede einen sicheren Vollstrecker – ob mit absolutem Willen nach Einzelaktionen oder mit klarem Kopf nach Spielzügen. „Das war schon gut, wie er das gemacht hat. Aber die Mannschaft hat ihn eben auch gut eingesetzt“, so Michelmann, der Coach Lars Lehnhoff souverän vertrat. Zudem verwandelte Christoph Hahnraths die Siebenmeter sicher.
Als Philipp Lackinger in der 57. Minute das 29:25 für den SVA markierte, war die Partie entschieden. Altencelle feiert damit den ersten Auswärtssieg seit dem 22. September 2019, als das Team in Nienburg gewann. Der SVA bleibt Zehnter, hat jetzt aber immerhin vier Pluspunkte Vorsprung auf den ersten regulären Abstiegsplatz.
SV Altencelle: Geese, K. Nowak – Kisser (2), Premper, Starke (3), Lackinger (3), Weinmann, Wietfeld, Krumwiede (11), Hahnraths (6/6), P. Roselieb, Ahrenbeck, Moritz, Behr (1).
Von Stefan Mehmke