Niedersachsenpokal: MTV Eintracht Celle scheitert an Effektivität

Die häufigste Geste bei denjenigen, die es am Sonntagnachmittag mit dem MTV Eintracht Celle hielten, war ein ungläubiges Kopfschütteln. Immer wieder schossen oder köpften die Kicker des Fußball-Oberligisten auf das Tor des TuS Bersenbrück – und jedes Mal scheiterten sie. Die bittere Quittung für fehlendes Zielwasser bekamen sie in Form des K.o. in der ersten Runde des Niedersachsenpokals, denn die Gastgeber zeigten sich wesentlich effektiver und gewannen am Ende mit 2:0 (1:0). „Diese Niederlage war völlig unnötig. Aber wenn du die Kiste nicht triffst, darfst du dich nachher nicht wundern, wenn du mit leeren Händen nach Hause fährst“, meinte Eintracht-Trainer Hilger Wirtz. Eintracht-Tross steckt im Stau: Apropos Fahrt: Auf dem Hinweg steckten die Celler im Stau und kamen verspätet im 8700-Einwohner-Ort im Landkreis Osnabrück an. Die Partie musste mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen werden. Nichtsdestotrotz waren die Gäste sofort hellwach. In der dritten Minute lief Adrian Zöfelt von halbrechts alleine aufs Bersenbrücker Tor zu, zögerte dann aber zu lange mit dem Abschluss, sodass ein Verteidiger noch klären konnte. Bersenbrück machte es mit seiner ersten Chance besser. In der 21. Minute wollte Daniel Ruchatz aus der Abwehr heraus schnell nach vorne kombinieren, schoss dabei aber einen Gegner an. Von dort prallte der Ball auf Markus Lührmann, der mit ihm Richtung Tor marschierte und mit einem platzierten Schuss aus 17 Metern ins rechte Eck die Hausherren in Führung brachte. Viele Großchancen bis zur Pause: Die Celler schüttelten sich kurz und antworteten mit wütenden Angriffen. In ihrer besten Phase hatten sie bis zum Seitenwechsel eine gute Chance nach der anderen. In der 23. Minute tauchte Torjäger Felix Krüger frei vor dem Tor auf, doch sein Lupfer über den herauseilenden Torwart Nils Böhrmann verfehlte sein Ziel. Drei Minuten später musste jener Böhrmann Kopf und Kragen riskieren, um den frei vor ihm auftauchenden Luca van Eupen am Torerfolg zu hindern. Wieder nur 60 Sekunden später wurde der pfeilschnelle Faisal Soma im Strafraum gelegt – doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus, Schiedsrichter Alexander Roj ließ weiterspielen. „Das war aus meiner Sicht ein klarer Elfer. Das haben fast alle so gesehen“, kommentierte Wirtz. Aber eben nur fast alle ... Lattenkopfball und verweigerter Elfmeter: Eintracht ließ sich davon nicht beirren und blieb am Drücker. In der 30. Minute hatte Krüger Pech, als sein Kopfball nur an der Latte landete. Fünf Minuten vor der Pause war Soma erneut frei vor dem Tor, sein Schuss war aber zu schwach und unplatziert. „In der Phase nach dem Gegentor bis zur Pause müssen wir einfach treffen. Da fehlte uns die Abgezocktheit, die die Bersenbrücker haben“, monierte Wirtz. Immer ein Abwehrbein dazwischen: Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends und wurde unruhiger, nichtsdestotrotz stemmte sich der MTVE gegen das drohende Pokal-Aus. Aber Bersenbrück verteidigte leidenschaftlich und geschickt, immer wieder warf sich ein Verteidiger bei Angriffen im letzten Drittel dazwischen, die Schüsse aus aussichtsreichen Positionen wurden stets abgeblockt. Auf der anderen Seite konnte sich Eintracht-Schlussmann Marc Perrei einmal auszeichnen, als er einen Knaller aus neun Metern von Moritz Waldow mit einer Hand entschärfte (80.). Bersenbrück wirkte abgeklärter als die Blau-Weißen. Wirtz mobilisierte noch einmal alle Offensivkräfte und warf alles nach vorne, aber Zählbares sprang dabei nicht mehr heraus. Im Gegenteil: In der 90. Minute fing sich Eintracht noch einen Konter, Marvin-Osaze Wema sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung und den ersten Bersenbrücker Sieg im sechsten Duell mit den Cellern. „Bersenbrück hat schon eine sehr reife Truppe und viel Qualität. Aber wir haben das über weite Strecken der Partie hier richtig gut gemacht. Mit der Leistung bin ich absolut zufrieden, sowohl offensiv als auch defensiv. Bis auf die Effizienz natürlich. Dieser Auftritt stimmt mich zuversichtlich für den Oberliga-Auftakt gegen Uphusen“, befand Wirtz, der vor allem die starken Darbietungen von Kapitän Tim Struwe und Rechtsverteidiger Laurin Bonk hervorhob. Corona-Fälle und Wetter-Kapriolen: Gleich drei Erstrunden-Partien im Niedersachsenpokal mussten kurzfristig abgesagt werden. Wegen Corona-Fällen und Quarantänen im Team musste der Heeslinger SC sein Spiel beim SC Spelle-Venhaus ebenso abblasen wie der FC Eintracht Northeim seines gegen den MTV Gifhorn. Damit ist auch der Punktspiel-Auftakt beider Mannschaften am kommenden Wochenende fraglich. Die Begegnung zwischen Kickers Emden und FC Hagen/Uthlede fiel hingegen buchstäblich ins Wasser. Wegen anhaltender Regenfälle war der Platz in Emden nicht bespielbar. TuS Bersenbrück – MTV Eintracht Celle 2:0 (1:0) MTV Eintracht Celle: Perrei – Bonk, Kaplan, Ehlers, Ruchatz (86. Matthesius) – Struwe, Hezo – Zöfelt (66. von Elmendorff), Soma (81. Pappas) – van Eupen (66. Gkegkprifti), Krüger. Schiedsrichter: Alexander Roj (Barsinghausen). Zuschauer: 200. Tore: 1:0 Lührmann (21.), 2:0 Wema (90.).